Neue Forschungsergebnisse der Universität Coimbra in Portugal deuten darauf hin, dass das Hormon Melatonin dabei helfen kann, Krebszellen abzutöten.
Die im Magazin „Oncotarget“ veröffentlichten Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine erfolgreiche Melatonin-basierte Behandlung von der Aktivität der Mitochondrien der Krebszellen abhängt, die für die Produktion ihrer Zellenergie verantwortlich sind. Die energetische Aktivität der Zelle hängt von ihrem Entwicklungsstand ab, was bedeutet, dass Melatonin nur in einem bestimmten Entwicklungsstadium der Krebszelle wirksam ist.
Ignacio Vega-Naredo, CNC-Forscher, erklärt: „Wir fanden heraus, dass Melatonin Krebszellen über einen mitochondrialen Weg tötete. Wenn die Mitochondrien von Krebszellen aktiv waren, verringerte Melatonin die Proliferation dieser Zellen und verhinderte die Produktion der benötigten Energie. Unsere Studie zeigt, dass die Behandlung mit Melatonin eine vielversprechende Strategie bei der Behandlung von Tumoren ist, die Krebsstammzellen angreift, die für das Wiederauftreten verantwortlich sind.“
Diese Forschung eröffnet Möglichkeiten in der Krebsforschung, da sie die Notwendigkeit einer Behandlung anzeigt, die dem Entwicklungszustand und der Energie der Krebszelle angemessen ist, und die Anwendung unspezifischer Therapien vermeidet, die wichtige Zellen schädigen können oder keine therapeutische Wirkung haben.
Die in dieser Studie verwendeten Krebsstammzellen waren „krebserregende embryonale Stammzellen“, bei denen wir versuchten, den Mechanismus zu verstehen, der Krebszellen anfällig für Melatonin macht.
Trotz der Ungewissheit über den eigentlichen Mechanismus, der den Tumoren zugrunde liegt, ist bekannt, dass Krebsstammzellen für die Entstehung von Krebs verantwortlich sind. Diese Zellen „sind aufgrund ihrer Fähigkeit, den Therapien zu entkommen, ein guter Ausgangspunkt für die Erforschung möglicher Behandlungen, was das Wiederauftreten von Tumoren erklären könnte“, betont Ignacio Vega-Naredo. Mit anderen Worten: „Wenn es gelingt, diese so widerstandsfähigen Zellen zu bekämpfen, wird es möglich sein, in jede Art von bösartigen Zellen einzugreifen“, schließt er.
