Syrische Beamte haben Reuters und anderen Medien mitgeteilt, dass der gestürzte Präsident Baschar al-Assad tot sein könnte. Daten der Website Flightradar zeigen, dass eine Maschine der staatlichen Fluggesellschaft Syrianair (Syrian Arab Airlines) etwa zu dem Zeitpunkt vom Flughafen Damaskus abhob, als die Hauptstadt von Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündeten Milizen eingenommen worden war. Dabei handelte es sich um ein Transportflugzeug des Typs Iljuschin Il-76.
Wie Reuters weiter berichtet, flog die Maschine zunächst in Richtung der syrischen Küstenregion, einer Hochburg von Assads Alawiten, machte dann aber eine „abrupte Kehrtwende“ und flog einige Minuten lang in die entgegengesetzte Richtung, bevor es von der Landkarte verschwand. Unter Berufung auf zwei syrische Quellen berichtet die Nachrichtenagentur, es bestehe „eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass Assad bei einem Flugzeugabsturz getötet wurde“.
Aufgrund seiner Position wird es für möglich gehalten, dass das Flugzeug versucht hat, den russischen Luftwaffenstützpunkt in Latakia zu erreichen.
Nach Angaben des russischen Außenministeriums von Sonntagnachmittag hat Assad seinen Posten und das Land verlassen. Das Ministerium in Moskau machte jedoch keine Angaben zu Assads Aufenthaltsort.
HTS-Kämpfer verkündeten am Sonntagmorgen im Staatsfernsehen, dass der „Tyrann“ Assad gestürzt sei. Fast ein Vierteljahrhundert hat er in Syrien geherrscht, in mehr als einem Jahrzehnt Bürgerkrieg hielt er sich eisern an der Macht. Die überraschende Offensive, die islamistische Kämpfer der Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündete Verbände am 27. November begannen, bereitete seiner Herrschaft nun aber binnen weniger Tage offenbar ein Ende. Wie die islamistischen Kämpfer und Aktivisten erklärten, floh der syrische Machthaber am Sonntag.