Seit November gibt es Diskussionen über die tatsächliche Wirksamkeit der Gentechnik-Präparate von BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson&Johnson. Pfizer hatte im November 2020 einen PR-Feldzug gestartet, der eine ungewöhnlich hohe Wirksamkeit belegen sollte. Im Review kamen bereits Zweifel auf, die von der Praxis bestätigt werden. Aktuelle Daten aus England zeigen nun, dass über 30 Jahren die Wahrscheinlichkeit der Infektion bei Geimpften höher ist und bei Hospitalisierungen und Todesfällen die relative Risikorate inklusive Nebenwirkungen und Todesfallen vor Erreichen von Tag 14 nach Dosis 2 um über 40% höher ist als bei Ungeimpften.
Die Messlatte für die Wirksamkeit der Impfstoffe wurde mit der Presseaussendung von Pfizer am 18. November 2020 sehr hoch gelegt mit der Behauptung: „Die primäre Wirksamkeitsanalyse zeigt, dass BNT162b2 zu 95 % wirksam gegen COVID-19 ist.“
In einem Artikel im renommierten British Medical Journal moniert Co-Herausgeber Peter Doshi wie berichtet allerdings das Fehlen wichtiger Daten und eine Reihe von Unklarheiten und Widersprüchen. Er entdeckte rund 4000 Fälle von Probanden, die vorzeitig aus der Studie ausgeschlossen wurden. Er bemerkt dazu:
„Eine grobe Schätzung der Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die Entwicklung von Covid-19-Symptomen, mit oder ohne positives PCR-Testergebnis, wäre eine relative Risikoreduktion von 19 % – weit unter der von den Aufsichtsbehörden festgelegten Wirksamkeitsschwelle von 50 % für die Zulassung. Selbst nach Abzug der Fälle, die innerhalb von 7 Tagen nach der Impfung auftraten (409 bei Pfizer-Impfstoff vs. 287 bei Placebo), was die Mehrzahl der Symptome aufgrund kurzfristiger Reaktogenität des Impfstoffs einschließen sollte, bleibt die Wirksamkeit des Impfstoffs gering: 29 %.“
19 bis 29 Prozent ist etwas weniger als behauptet und als Impfung nur mehr wenig sinnvoll. Seither erschienen viele weitere Studien von den Herstellern und von staatlichen Stellen (z.B. AGES oder UKHSA), die Wirksamkeit in der Gegend von 80 bis 95 Prozent behaupten.
Wirksamkeit aus Sicht des Geimpften
Der Trick dabei ist, dass die Wirksamkeit erst ab einem festgelegtem Zeitpunkt berechnet wird, nämlich erst ab 14 Tagen nach der zweiten Dosis. Und der Trick ist weiter, dass die anfängliche Behauptung, die Impfung schütze vor Infektion, nicht mehr aufrecht erhalten wird. Aber gegen schwere Verläufe und Tod soll die Wirksamkeit eben noch sehr hoch sein.
Aus Sicht des Geimpften ist aber eine Gesamtbetrachtung relevant. Es nützt mir wenig, wenn ich wegen Nebenwirkungen vor Tag 14 nach der zweiten Impfung ins Spital komme, oder gar versterbe. Wenn ich mich für oder gegen eine Impfung entscheiden soll, stelle ich sinnvollerweise eine Gesamtbetrachtung der Wirksamkeit ab dem ersten Stich an. Nebenwirkungen erhöhen die relative Risikorate. In der Pfizer Studie wurde eine Schwächung des Immunsystems durch Reduzierung der Zahl der Lymphozyten durch die Impfung gezeigt und dadurch erhöht sich das Risiko von Infektionen mit schwerem Verlauf.
All das sieht man in der neusten Ausgabe des „COVID-19 vaccine surveillance report“ von Woche 42 der UK Health Security Agency (UKHSA) wo Covid-19 Fälle nach Impfstatus für die Wochen 38 bis 41 erfasst wurden. Dazu habe ich bereits berichtet, dass die Daten eine negative Risikoreduktion gegen Infektion für alle Altersgruppen ab 30 Jahren zeigen, also Geimpfte eher infiziert werden als Ungeimpfte. Hier zu sehen, wie sich das in der relativen Risikoreduktion (RRR) und der absoluten Risikoreduktion (ARR) für Geimpfte darstellt:
In Tabelle 3 des UKHSA Report wird die Zahl der Einweisungen in Spitäler dargestellt. In den beiden rechten Spalten sind die Fälle pro 100.000 Geimpften bzw Ungeimpften gezeigt:
Daraus lässt sich wieder die RRR berechnen:
Der Mittelwert wurde mit der jeweiligen Zahl der Personen in der Altersgruppe laut ONS gewichtet.
Aber aus Sicht des Geimpften muss auch der Einfluss der Nebenwirkungen auf die Risikorate beachtet werden. Im folgenden sind die in der Studie von Prof. Harald Walach, Rainer Klement und dem holländischen Daten-Analysten Wouter Aukema ermittelten Nebenwirkungen und Todesfälle einbezogen.
Die Zahl der Fälle, in denen Nebenwirkungen auftreten, wurde in der Studie mit 700 pro 100.000 Impfungen bestimmt, davon 16 schwere und die Zahl der tödlichen Nebenwirkungen liegt bei 4,11/100.000 Impfungen. Da fast jeder Geimpfte mit Ausnahme des nur geringfügig angewendeten Johnson&Johnson zweimal geimpft wurde, sind diese Raten zu verdoppeln. Hier zunächst die gesamte RRR für die Hospitalisierungen inklusive der Nebenwirkungen:
Die Reduzierung der Wirksamkeit durch die Fälle der Hospitalisierung nach 1. Stich und vor Dosis 2 plus 14 Tage habe ich hier nicht berücksichtigt. Dennoch ergibt sich bereits eine Verschlechterung des Gesamtrisikos gegenüber den Ungeimpften, so dass die Impfung das Risiko der Hospitalisierung sogar erhöht.
In der folgenden Tabelle 4 ist die Zahl der Todesfälle abhängig vom Impfstatus dargestellt. In den beiden rechten Spalten sind die Fälle pro 100.000 Geimpften bzw Ungeimpften gezeigt:
Daraus errechnen sich wieder die RRR wie folgt:
Die Spalte Vor D2+14 enthält die Todesfälle nach Dosis 1 aus Tablle 4.
Beim echten Risiko für den Geimpften gegenüber dem Verzicht auf die Impfung ist die Gefahr der Nebenwirkungen und Todesfälle durch Covid in der Zeit vom 1. Stich bis 14 Tage nach dem zweiten einzubeziehen. Und vor allem letzte ist ganz erheblich, wie aus den Daten hervorgeht. In Summe aller Altersgruppen sind das in den Wochen bis 38 bis 41 erhebliche 2224 Fälle.
Geimpft wurden in der Zeit vom 20.9. (Beginn Woche 38) und 17.10. (Ende Woche 41) 750.794 Personen mit der ersten Dosis und 630.825 Personen mit der zweiten Dosis, in Summe also 1.381.619 Impfungen. Pro 100.000 Impfungen gab es also zwischen 1. Stich und Dosis 2 plus 14 Tage 6,4 Todesfälle pro 100.000 Impflingen (88/1.381.619*100.000).
Und in dieser Kombination ergibt sich ebenfalls eine Risikoerhöhung für Geimpfte:
Unter dem Strich haben wir also eine negative Wirksamkeit nicht nur bei den Infektionen, sondern auch bei Hospitalisierungen und Todesfällen.
Limitationen
Diese Überlegungen und Berechnungen stützen sich bei den Nebenwirkungen auf die Auswertung der Datenbank der Niederlande. Daran gab es Kritik, als die Studie nach der ersten Veröffentlichung zurückgezogen wurde, denn die Daten seien nur Verdachtsfälle aber nicht bestätigt. Die niederländische Datenbank wurde verwendet, da sie die höchste Zahl von Fällen von allen EU-Ländern hatte. Es gibt bei diesen Datenbanken aber ein massives Underreporting, das der österreichische Pharmaverband Pharmig auf 6% in einer Aussendung geschätzt hat.
In einer aktuellen Auswertung von Gastautor Dr. Andreas Hoppe (Mitglied von dieBasis) werden die Zahlen der Walach/Klement/Aukema Studie bestätigt, teilweise sehen wir sogar erheblich höhere Zahlen.
Die Verhältnisse in England werden sich kaum von denen im Europäischen Wirtschaftsraum unterscheiden.
Die Bildung des Mittelwertes über die Altersgruppen war nötig, da für die Nebenwirkungen keine Aufschlüsselung auf diese Altersgruppen vorliegt. Für die Nebenwirkungen ist mir keine Altersverteilung bekannt. Diese ist übrigens genau umgekehrt wie bei den den Todesfällen – jüngere sind stärker betroffen als ältere Menschen.