Es ist paradox, aber die Menschheit weiß so wenig von ihrer Vergangenheit! Die jüngste Vergangenheit wird zurechtgelogen, die ältere wird verschwiegen, und die antike ist völlig aus dem menschlichen Gedächtnis ausgemerzt. Aber wie wurde so etwas möglich? Die tausende Jahre währende Geschichte der Menschheit wird von den Historikern als irgendetwas ähnlich einem Bild buchstäblich aus Mosaikstückchen zusammengesetzt. Und praktisch gehören alle diese Mosaiksteinchen den Archäologen. Denn schriftliche Quellen sind praktisch nicht erhalten geblieben. Und das, was erhalten ist, bleibt ein Tropfen im Meer. Wir kennen unsere Vergangenheit nicht, uns ist unsere Geschichte unbekannt.
Wohin verschwanden die Kulturdenkmäler, die schriftlichen Quellen – die Beweise für die Existenz einer antiken Zivilisation in jenen Ländern, die von den in der Eitelkeit schwelgenden Römern als „barbarisch“ bezeichnet worden waren? Schauen wir uns das mal an.
1. Kennen, nicht nur wissen
Das erste, woran zu erinnern wäre, wenn wir über antikes Schrifttum reden, ist die Tatsache, daß unsere Vorfahren es nicht sonderlich eilig hatten, ihre Kenntnisse den „Büchern“ mitzuteilen.
Unsere Ahnen konnten eindeutig schreiben. Wo immer eine bewußte menschliche Gesellschaft entsteht, taucht auch ein Schrifttum auf; die Schrift als wichtigstes Kommunikationsmittel. Aber das eine ist es, Liebesbriefe zu schreiben oder ein Verzeichnis des Eigentums der Gemeinde zu erstellen; etwas andere ist es, altes Wissen und die Weisheit der Vorfahren weiterzugeben. Hier konnte kein Vertrauen in ein „Buch“ bestehen – man kann es verbrennen. Die Weden wurden in mündlicher Form weitergegeben, sie wurden auswendig gelernt, fürs ganze Leben gemerkt, um sie den Nachkommen weiterzugeben. Deshalb fürchtete die Kirche die Hexen! Denn diese hatten wahre Kenntnisse, sie wußten nicht nur was! Die antike Geschichte war eine Wedische, Kenntnisreiche!
Davon zeugen einige erhalten gebliebene Quellen. Caesar schrieb in seinen Erinnerungen über die keltischen Druiden: „Sie halten es sogar für eine Sünde, diese (wedischen) Verse aufzuschreiben, wobei sie in fast allen anderen Fällen, gerade in gesellschaftlichen und privaten Aufzeichnungen, das griechische Alphabet verwenden. Mir scheint, daß sie eine solche Ordnung aus zwei Gründen eingeführt wurde: die Druiden wollen nicht, daß ihre Lehre allgemein zugänglich wird und daß ihre Zöglinge sich zu sehr auf die Schrift verlassen und weniger Aufmerksamkeit der Kräftigung des Gedächtnisses widmen…“ (Quelle: Caesar, Gajus Julius. Notizen zum gallischen Kriege, M., 1991. S. 112)
Dasselbe erwähnt Platon (einige Jahrhunderte früher) in seinen Erinnerungen über seinen Lehrer Sokrates (469 – 399 v.u.Z.). Sokrates rief dazu auf, die Schriftsprache zu „verabscheuen“ und die Benutzung des Schiefergriffels zu meiden. Er meinte auch, daß das Schrifttum die Seele und das Gedächtnis der Schüler nicht trainiert. (Quelle: Zeitschrift „Historia“, 7 – 2018, S. 71).
In der Ruß wurden die alten Kenntnisse von Mund zu Mund übermittelt, in Form von Liedern, Erzählungen, Sagen. Das älteste Denkmal der wedischen Kultur, die indischen „Rigweden“, die um 1500 v.u.Z. geschaffen wurden, wurden erst im frühen Mittelalter aufgezeichnet (11. Jh.).
Diese Information führt zu dem Gedanken, daß wichtige, wenn man so will sakrale, „wissenschaftliche“ Informationen im Altertum in mündlicher Form weitergegeben wurden. Hier ist zu wiederholen, daß während die wedischen Kenntnisse von Mund zu Mund weitergegeben wurden, die Leute im Alltag miteinander schriftlich kommunizierten, sie signierten die persönlichen Hygienegegenstände, erstellten Handelsurkunden und, wie Caesar erinnerte, benutzten sie die Schrift für „öffentliche und private Aufzeichnungen“.
Interessant zu wissen: Im Jahre 1961 veröffentlichte der ungarische Ethnograf Sandor Erdös einen interessanten Artikel: „Das Weltbild des Lajos Ami, des Märchenerzählers“. Richtiger wäre Lajos Ami nicht als Märchen-, sondern als Geschichtenerzähler zu bezeichnen. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts in einer einfachen Bauernfamilie in Österreich-Ungarn geboren. Eine Bildung konnte er nicht erhalten, er blieb Analphabet. Dabei verfügte Lajos Ami über ein erstaunliches, phänomenales Gedächtnis. Er konnte Wort für Wort ein Märchen oder eine Erzählung wiederholen, die er nur einmal vor Jahrzehnten gehört hatte. Nach seinen Worten schrieben die Folkloristen mehr als 250 Volksmärchen und Legenden auf. Aber er war überzeugt, daß er keine Märchen erzählt, sondern reale Ereignisse, die „vor langer Zeit, vor dem Jahre 1848“ stattgefunden hatten, da mit diesem Datum die Wunder auf der Erde, nach seiner Meinung, aufhörten. Gemäß diesen Kenntnissen ist das Universum im drei Welten aufgeteilt. Die Erde ist eine im Wasser schwimmende kolossale Scheibe. Keiner der Menschen ist seit 1848 mehr in der Lage, den Rand des Universums zu erreichen, wo Himmel und Erde sich begegnen. In die dritte, unterirdische Welt kann man durch ein spezielles Loch gelangen, das irgendwo sehr weit in Rußland gelegen ist, aber wo genau, haben die Leute jetzt vergessen.
Für uns sind aus dieser Geschichte vom ungarischen Geschichtenerzähler zwei Dinge wichtig:
— im Jahre 1848 geschah ein höchst außergewöhnliches Ereignis, das die menschliche Wahrnehmung der Welt veränderte!
— Lajos Ami hatte ein phänomenales Gedächtnis. Er konnte weder schreiben noch lesen! Aber er wußte mehr als jedes beliebige Mitglied der Akademie der Wissenschaften! Lajos war ein Kennender, ohne es selbst zu ahnen.
(Quelle: Jewsjukow W.W. „Mythen über das Universum“. Nowosibirsk, Verlag „Nauka“. 1988
Buch „Mythen über das Universum“ Jewsjukow W.W.
2. Das Klima – matt oder Schach
Bei der Vernichtung der Schriftdenkmäler spielen, neben der „natürlichen“ Hinfälligkeit, dem Alter und der Fäulnis, auch das Klima und Naturkatastrophen eine große Rolle. Die schriftlichen Denkmäler des Alten Ägypten, Griechenlands und Roms sind vor allem dank des günstigen, trockenen Klimas erhalten geblieben. Die Zivilisationen des Mittelmeergebietes blieben ausschließlich dank der Sonne und des trockenen Wetters erhalten und wurden „herausragend“.
Die slawische Zivilisation entwickelte sich unter anderen klimatischen Kennwerten. Unser Hauptreichtum sind die Wälder. So wie die Griechen und Römer aus Stein gebaut haben (die es bei ihnen im Überfluß gibt), so haben unsereVorfahren überall und bei allem die Bäume benutzt. Bei uns gibt es davon einen Überfluß. Kaum jemand weiß, daß in der Ruß in Sibirien bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ganze Bücher auf Birkenrinde geschrieben wurden. (Drei Exemplare lagern zum Beispiel in der Handschriftenabteilung des Moskauer Öffentlichen und des Rumjanzew-Museums). Und im Tomsker Heimatmuseum lagert eine ganze Sammlung von Büchern, Niederschriften und Zeichnungen des 19. Jahrhunderts und Mitte des 20. Jahrhunderts, die von den Altbräuchlern aus deren abgelegener Tomsker Siedlung auf Birkenrinde angefertigt sind. (Quelle: Birkenrinde statt USB-Stick — Аrchiv ТV2 — Аgentur ТV-2 — аktuelle Nachrichten in Tomsk heute )
Leider… Holz hat die Eigenschaft zu brennen, im Unterschied zum Stein, und ist daher leichter anzuzünden und so können Kultur- und Schriftzeugnisse vernichtet werden. Was im Chaos der ständigen Kriege, in die die slawischen Völker hineingezogen wurden, auch geschehen ist. Feuchtigkeit und Fröste haben nicht selten dem, was von den Kriegen und Naturgewalten verschont blieb, den Rest gegeben.
Und hier in diesem Zusammenhang möchte ich die Holländer erwähnen, die sich früher übrigens auch Slawen nannten (wie alte holländische Chroniken bestätigen). (Quelle: Оlga Semjonowa-Rotterdam, Slawen sind die Vorfahren der Holländer. (tart-aria.info))
Die Holländer haben, neben der schlimmen Feuchtigkeit, ein Unheil – Überschwemmungen. Sie sind eine wahre Geißel der Niederlanden. Mit einer Wiederholrate von 150 – 200 Jahren wurde nicht nur die fruchtbare Bodenschicht der dem Meer abgerungenen Landgebiete weggeschwemmt, sondern es wurden Menschenleben und Kulturgüter in den Ozean mit weggetragen. Die ganze Geschichte Hollands ist ein Kampf gegen die Überschwemmungen, der Bau von Dämmen, die Trockenlegung der Niederungen, die Einrichtung von Poldern. Ein Kampf nicht nur ums das Leben, sondern gegen den Tod, ein Kampf, den die Holländer mit gesetzmäßiger Regelmäßigkeit verloren. Die schlimmste Überschwemmung (von den im Gedächtnis der Geschichte erhalten gebliebenen) geschah im Jahre 1280, als eine Sturmflut die Dämme zerstörte, tief ins Landesinnere eindrang, einen Teil der Hafenstädte zerstörte und eine große Meeresbucht, die Zuiderzee, anstelle eines früheren Binnensees entstand. Damals starben 50.000 Menschen. Im Ergebnis des Dammbruchs wurden 72 Ortschaften überschwemmt, in denen etwa 10.000 Menschen starben.
Die letzte und schrecklichste Überschwemmung der neuesten Geschichte der Niederlanden geschah im Jahre 1953. Der Wasserstand stieg um 5 – 6 Meter über normal. Gleichzeitig hielten 50 Dämme nicht. Die tosenden Wasser verschluckten 133 Ortschaften, es starben 1853 Menschen.
Ich eröffne euch ein „schreckliches“ Geheimnis. Ungeachtet des ganzen Dammsystems reden die örtlichen Fachleute davon, daß Holland nach wie vor in Gefahr ist. Die Befestigungen sind verschlissen, und die neuen werden im Falle einer weiteren Naturkatastrophe kaum ausreichen…
Wozu diese Einzelheiten? Unter ähnlichen Bedingungen ist es sehr schwer, materielle Werte vor den Naturgewalten zu retten, besonders wenn es Bücher sind…
Die Alten hatten also wenig Zutrauen in das „Papier“, sie zogen es vor, sich etwas zu merken statt es aufzuschreiben. Die Naturgewalten hatten mit materiellen Werten kein Mitleid, sie vernichteten die Zeugnisse und das Wissen über das Leben der Menschen. Aber das Schrifttum hat noch einen viel schlimmeren Feind.
3. Die schlimmste Bestie auf Erden ist der Mensch
Die Schriftquellen sind in Bränden umgekommen. Es brannten die Bibliotheken, die Speicher des Wissens. Sie brannten, weil sie angezündet wurden. In 90% der Fälle wurden diese Brände gelegt, initiiert und inspiriert von konkreten Leuten. Wir denken wenig darüber nach, aber jede Bibliothek ist eine riesige Sammlung von Büchern und Manuskripten, und ein großartiges Ziel für den Verbrecher. Ein Handgriff/Streichholz, und der heilige Ort, wo die menschliche Geschichte versammelt ist, wird zu einem Haufen Asche.
Im Jahre 146 v.u.Z. brannte der römische Heerführer Publius Cornelius Karthago bis auf die Grundmauern nieder und ordnete an, den Boden dreimal zu pflügen und Salz in die Furchen zu streuen, damit aus diesem Boden nie wieder etwas sprießen würde. Die große Bibliothek von Karthago (mit etwa 500 Tausend Schriftrollen) versank in den Flammen des Feuers. Diese älteste Bibliothek wurde von den Römern zerstört!
Die Bibliothek von Alexandria war eine der größten Bibliotheken der Antike, die im ägyptischen Alexandria im III. Jh. v.u.Z. – IV. Jh. u.Z. existierte. Im Jahre 48 mischte sich Caesar in den Machtkampf zwischen Kleopatra und ihrem Bruder Ptolemäus ein. Im Ergebnis der Kampfhandlungen geriet die Bibliothek in Brand, ein großer Teil des Schriftfonds verbrannte.
Im Jahre 273, nach den nächsten militärischen Aktionen in Ägypten, wurde unter dem römischen Kaiser Aurelian die Bibliothek von Alexandria endgültig zerstört. Wieder hatten die Römer ihre Hand im Spiel beim Verschwinden einer antiken Bibliothek…
Die Pergamonbibliothek war nach der Bibliothek von Alexandria die zweite bedeutende Bibliothek der Antike. Sie befand sich in der Stadt Pergamon, in Anatolien, an der Westküste Kleinasiens. Nach Zeugnis des Plutarch wurden dort etwa 200 Tausend Bücher gelagert. Gemäß diesem Philosophen wurde die Existenz der Bibliothek von Pergamon durch den Römer Marcus Antonius beendet. Wißt ihr, was er getan hat? Er schenkte Kleopatra alle 200 Tausend Bücher für die Bibliothek von Alexandria – als Hochzeitsgeschenk…
Die Bibliothek des Imperators in Konstantinopel ist die letzte der großen Bibliotheken der Antike und eine der größten Bibliotheken im mittelalterlichen Europa. Lange nach der Zerstörung der großen Bibliothek von Alexandria und anderer antiker Bibliotheken bewahrte sie das von den antiken Vorfahren angesammelte Wissen. Im Jahr 473 u.Z. verbrannte sie infolge Brandstiftung, und mit ihr verbrannten 120 Tausend Bände. Denkt euch nur mal in diese Zahlen hinein! Wieviel Wissen ging da verloren! Danach erfolgte die Plünderung Konstantinopels durch die Teilnehmer des Vierten Kreuzzuges fanatischer Katholiken im Jahre 1204, die der Handschriftensammlung einen neuen irreparablen Schaden zufügte. Dennoch existierte die Bibliothek noch einige Zeit weiter, aber sie verschwand zusammen mit dem Fall von Konstantinopel im Jahre 1453. Die Stadt und ihre Bewohner, die Christen, hofften bis zuletzt auf die Hilfe des Vatikans im Kampf gegen die Moslems. Aber der Vatikan wollte nicht helfen, er hatte direkt entgegengesetzte Ziele. Der Vatikan zerstörte Konkurrenten durch die Hände der Muslime. Die Bibliothek wurde von türkischen Truppen geplündert, und ihre Reste wurden in verschiedene europäische Sammlungen verstreut. Schon wieder die Lateiner? Es ist wahr: „Wo Rom ist, da ist Rauch“!
In der vaterländischen Geschichte sind zwei schreckliche Brände bekannt, die einzigartige Schriftquellen vernichtet haben.
Das Jahr 1812. Moskau brennt. Bis heute können Historiker die Frage nicht beantworten: Wer war der Initiator dieses Feuers, und wer hat davon profitiert?
Moskau brennt, und mit ihm auch die Mussin-Puschkin-Bibliothek mit ihrer einzigartigen Sammlung antiker Chroniken und Schriftquellen. In diesem Feuer verbrannte das einzige Original-Exemplar des „Wort über das Regiment Igors“.
Ein in seinen Folgen ungeheuerlicher Brand geschah schon in unserer Zeit, im Januar 2015 brannte es in der INION-Bibliothek in Moskau. Es wurden mehr als 2,32 Millionen einmaliger Bücher, wissenschaftlicher und historischer Dokumente zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vernichtet. Nach vorläufigen Schätzungen gingen im Ergebnis des Brandes 30% der Bibliotheksbestände verloren. Und da sagt man uns sicher nicht alles…
Hinweis: Etwas abseits stehen zwei heimische Bibliotheken, die es angeblich gibt (gab), die aber tatsächlich nicht existierten.Von ihnen haben alle gehört, aber niemand hat sie gesehen.
Die Bibliothek von Jaroslaw dem Weisen — eine legendäre Sammlung von Büchern und Dokumenten, die dem Kiewer Großfürsten Jaroslaw dem Weisen gehörte. Aufbewahrt wurde sie wahrscheinlich in der Sophienkathedrale in Kiew. Im Jahre 1073 in der „Powest vergangener Jahre“ wird eine große Dokumentensammlung erwähnt: „Jaroslaw liebt die Bücher und viele hat er kopiert und in der Kirche der Heiligen Sophia gesammelt, die er selbst geschaffen hat“. Bekannt ist, daß der Fürst Swjatoslaw Dawidowitsch von Tschernigow, ein Urenkel von Jaroslaw, im Jahre 1106 die Bibliothek dem Kloster der Sophienkathedrale vermacht hat.
Die Bibliothek von Iwan dem Bedrohlichen – noch eine legendäre Sammlung von Büchern und Dokumenten, die zuletzt dem Zaren Iwan IV. dem Bedrohlichen gehört hatte. Man vermutet, daß sie verloren ging oder vom Bedrohlichen versteckt wurde. So oder so, wir haben diese Bibliotheken nicht und das darin aufbewahrten Wissen und uns nicht zugänglich/verloren.
Also, Bibliotheken in der ganzen Welt. Zu damaligen Zeiten riesige Bibliotheken! Uralte Handschriften, Rollen, Bücher wurden sorgfältig gesammelt, gekauft, für die Nachkommen abgeschrieben und … verbrannt, damit ebenjenen Nachkommen nichts als Erbe übrigbleibt. Nun, ganz nach dem russischen Sprichwort: „Die einen vereine und belebe, die anderen teile und beherrsche“.
4. Vergrabene Bibliotheken
Als absolutes Wunder kann man die Tatsache ansehen, daß es bis in unsere Tage erhalten gebliebene weltälteste Bibliotheken gibt. Stellt euch vor, das ist so. Dies sind „Tönerne“ Bibliotheken.
Zu Zeiten des babylonischen Reiches und der Reiche Mesopotamiens waren die Latiner sozusagen noch nicht auf der historischen Bühne. Vielleicht sind dank dieser Tatsache die alten sumerischen Bibliotheken auf den tönernen Trägern bis in unser Tage erhalten geblieben? Ist das ein Zufall oder eine Bestätigung des Offensichtlichen? Aber freut euch nicht zu sehr. Auch hier werden wir veräppelt und an der Nase herumgeführt! Wie? Lest bitte, liebe Freunde, aufmerksam weiter.
Die Bibliothek des Königs Assurbanipal von Babylon, die größte erhaltene Bibliothek der antiken Welt und die älteste bekannte Bibliothek, wurde 1864 im Irak gefunden. Man nimmt an, dass sie im Auftrag von König Assurbanipal (7. Jahrhundert v.u.Z.) über 25 Jahre hinweg in der assyrischen Hauptstadt Ninive zusammengestellt wurde. Sie diente auch als Staatsarchiv. Der von Archäologen gefundene Teil der Bibliothek besteht aus 25.000 Tontafeln mit Keilschrifttexten. Es ist wichtig anzumerken, dass keine Aufzeichnungen über die Tafeln geführt wurden, als sie aus den Trümmern geborgen wurden. Die Tafeln befinden sich (Achtung!) im Britischen Museum. Verdoppeln wir die Aufmerksamkeit: noch immer arbeiten Wissenschaftler daran, die einzelnen Fragmente zu sortieren, zu katalogisieren und die Texte zu entziffern. Unglaublich! Es ist 155 Jahre her! Und sie sortieren immer noch die Bibliothek von Ninive!? Wißt ihr, wie viele solcher Bibliotheken im Nahen Osten gefunden wurden? Lest weiter und ihr werdet erstaunt sein. Aber auch das ist noch nicht alles!
Verdreifachen wir die Aufmerksamkeit: das Britische Museum ist dabei, zusammen mit irakischen Gelehrten eine Museums-Bibliothek im Irak aufzubauen, wo Reproduktionen (!?) der originalen Täfelchen ausgestellt werden sollen! Denkt euch mal da hinein! Nein, sie geben nicht die Originale zurück, sie „schenken“ den Ureinwohnern Kopien!!! Wer wird auf die Bibel/den Koran schwören, daß auch alle Täfelchen „kopiert“ wurden? Seid ihr überzeugt, daß die Kopien zu 100% identisch mit den Originalen sein werden? Und warum behalten sie die Kopien nicht für sich?
Sehen wir uns noch andere von den Archäologen im Nahen Osten aufgefundene Bibliotheken an. Im Jahre 1877 wurde in Basra (wieder Irak) unter Sandschichten in aus Ziegeln gemauerten unterirdischen Galerien ein antikes Archiv gefunden: 30.000 (!) Tontäfelchen der alten Sumerer lagen in Reihen auf Regalen. Das größte jemals aufgefundene Archiv wurde im Tempel des Sonnengottes Schamasch in der Stadt Sippar (heute Abu Habba, Irak). Archäologen fanden mehr als 60.000 Fragmente – insgesamt etwa 30.000 Texte. Das Archiv soll aus der Zeit von 625 – 486 v.u.Z. stammen. Eine weitere große Sammlung wurde in Nippur (dem heutigen Nuffar, Irak) gefunden. Die Angaben variieren von 12.000 bis 100.000 Tafeln (die Zahl von 40.000 wird meistens genannt, aber es wird nicht spezifiziert, ob es sich dabei um Fragmente oder ganze Texte handelt), aber zweifellos waren es tatsächlich viele. Die Funde wurden auf 2500 v.u.Z. datiert. (Quelle: Vor 1000 Jahren: Antike Bibliotheken und Archive Mesopotamiens – livelib.ru)
Gehen wir weiter.
Bei Ausgrabungen nahe der Stadt Ebla (unweit von Aleppo, in Syrien) im Jahre 1975 wurde eine der größten je in Syrien aufgefundenen Archive entdeckt: 17.000 Tontäfelchen mit Texten des XXV—XXIII Jahrhunderts v.u.Z. Die Entdeckung des königlichen Archivs war eine echte Sensation, denn darin waren die unterschiedlichsten Daten enthalten: über Hofangelegenheiten, historische Chroniken, Berichte über Kriegsfeldzüge, Abkommen und Vereinbarungen, Beschreibungen gekaufter und verkaufter Waren, Schriftwechsel zwischen den Beamten und Regierungsstellen, literarische Werke. Das Entziffern der Texte ist bis heute im Gange, schon fast 55 Jahre.
Was ist für uns wichtig, aus all diesen Informationen zu entnehmen? Nicht genug zu wissen, man muß auch zwischen den Zeilen lesen können, das was wir nicht erkennen sollen.
– Ich habe oben nur die größten archäologischen Funde, mit einer beträchtlichen Menge des „Bibliotheksumfangs“angeführt. Interessant ist, dass die Angaben über die Anzahl der Tafeln, Texte und Fragmente sehr unterschiedlich sind. Es ist nicht klar, wie viele davon tatsächlich gefunden wurden… Dies wird absichtlich gemacht, um den Durchschnittsbürger zu verwirren. Es wird der Begriff „viel“ eingeführt, aber wie viel ist nicht seine Sache. Je weniger man weiß, desto besser schläft man.
— Gut. Laßt uns versuchen, dennoch zu berechnen, was denn „viel“ ist. Als Basis nehmen wir die ganzen Täfelchen/Fragmente. Zählen wir die oben genannten Daten zusammen. Nach den sehr sehr näherungsweisen Berechnungen erhalten wir: 157.000 Täfelchen! Die Briten entziffern schon 155 Jahre lang ihre 25.000 Fragmente, und hier sind es 157.000. Da werden wir wohl in diesem Jahrhundert keine Informationen aus diesen Bibliotheken erhalten…
— Hieraus folgt die nächste Frage: wäre es nicht einfacher, 2 – 3 Studienjahre talentierte Geschichtsstudenten anzuheuern, ihnen die antike Sprache beizubringen und innerhalb von ein paar Jahrzehnten alle diese Täfelchen zu lesen? Oh nein! Denn auf diesen Täfelchen sind 100%ig wichtige universelle Informationen enthalten, die der Normalbürger nicht wissen darf – das ist gefährlich. Plötzlich fängt er an nachzudenken! Und noch schlimmer: Kenntnis zu entwickeln! Die Täfelchen enthalten nicht nur Berichte über die Palastangelegenheiten, sondern auch geheimes Wissen, das nach manches Meinung nur einem sehr engen Kreis von Leuten zugänglich sein darf.
— Die Engländer haben überhaupt die Bibliothek des Königs Assurbanipal gestohlen.
— Und wo kann man die bereits fertiggestellten Übersetzungen nachlesen oder studieren? Naja, ein paar Tausend Täfelchen wird man ja wohl inzwischen übertragen haben… Uns wird eingeredet, daß die Täfelchen vor allem verschiedene Verzeichnisse sind, dienstliche Mitschriften, Rechnungen, Archivdaten, juristische Dokumente, und noch religiöse Texte und Literaturwerke. Und außer dem Poem über den großen Helden Gilgamesch, den Herrscher Assurbanipal und die sagenhaften Annunaki sind die sonstigen Informationen für den Normalmenschen uninteressant. Nein, man lügt uns nicht an. Man sagt uns einfach nichts. Ich wiederhole: Je weniger man weiß, desto besser schläft man.
— Nun, liebe Freunde, ist euch schon aufgefallen, in welchen Ländern die Ausgrabungen der antiken Bibliotheken stattgefunden haben? Glaubt ihr immernoch, daß die „Latiner“ im Irak nach todbringenden Waffen gesucht haben? Und in Syrien „gefällt ihnen das Regime nicht“? Und den Iran „mögen“ sie einfach nicht? Sehr interessant sind in diesem Zusammenhang die Nachforschungen der Regisseurin Galina Zarjowa in ihrem Film „Die Verschwörung gegen Gott“ (wer den ganzen Film nicht sehen mag, hier ein Auszug: „Was haben sie in den Museen des Irak gesucht?“)
Schlußfolgerung: als Schlußfolgerung drängt sich diese auf: wenn die Bibliothek nicht verbrannt oder versteckt wurde, sondern aufgefunden und/oder ausgegraben, dann ist noch nicht gesagt, daß die einfachen Sterblichen den Zugang zu dem in den Schriftsätzen enthaltenen Wissen bekommen werden.
5. Zugang für Unzuverlässige streng verboten
Ein Brillant in unserer Bibliotheken-Untersuchung ist zweifellos die Vatikanische apostolische Bibliothek. Von diesem Ort weiß jeder, aber kaum einer ist auch dort gewesen. Denn Bibliothek bedeutet nicht „Lesesaal“, nein, das ist ein „Bücherlager“. In Bibliotheken wurden die Bücher aufbewahrt und/oder vor den Augen Unberechtigter versteckt. Zumindest die Vatikan-Bibliothek tut dieses. In das Allerheiligste können nur zuverlässige „Gelehrte“ gelangen, nach speziellen Anfragen, die deren Interesse begründen. Und (Achtung!) pro Tag dürfen die Bibliothek nicht mehr als 150 Fachleute besuchen. Ist das viel oder wenig? Das ist sehr wenig. Denn die verfügbaren Quellen zählt man zu einigen Tausend. (und das neben dem Geheimarchiv, in das der Zutritt für Normalsterbliche kategorisch untersagt ist!) Wenn man also 150 Leute pro Tag dort einläßt, werden die Quellen auch in einigen Hundert Jahren nicht alle durchgelesen sein. Warum ist dieser Ort derart geheim, was lagert in den Regalen und Kellern der Vatikan-Bibliothek?
Die Bibliothek, gegründet im 15. Jahrhundert, zählt heute 1.600.000 gedruckte Bücher, 150.000 Handschriften, 8.300 uralte gedruckte Bücher (vor 1501), mehr als 100.000 Gravuren und geografische Karten. Der Beginn der Sammlung der Vatikan-Bibliothek erfolgte im 4. Jahrhundert, die Sammlung der Handschriften aus Europa und dem Osten wurde ständig erweitert, dank den Initiativen der Päpste zum Aufkauf und/oder anderen Formen des Erwerbs der Artefakte.
So wurde zum Beispiel ein gewisser Grammatiker Alberto Enoch d’Ascoli, (Mitte des 15. Jahrhunderts) auf die Suche nach überlieferten Sammlungen der Imperator-Bibliothek von Konstantinopel geschickt.
Im 17. Jahrhundert wurde die Tradition geboren, private und königliche Sammlungen in die Vatikanische Bibliothek zu überführen. Die Palatinische Bibliothek (oder „Pfälzische Bibliothek„) in der Stadt Heidelberg war mit rund 5.000 gedruckten Büchern und 3.524 Handschriften eine der bedeutendsten Bibliotheken der Renaissance-Epoche in Deutschland. Viele der Bücher wurden während des Dreißigjährigen Krieges (im Jahre 1622) beschädigt oder geplündert. Was intakt blieb, wurde dem Papst Gregor XV. „als Zeichen der Ergebenheit und des Respekts“ überreicht. Die Bücher wurden auf 200 Maultieren über die Alpen nach Rom geschafft. Seit dem Jahr 1623 war die Bibliothek vollständig in die Vatikanische Bibliothek integriert. Keiner sonst weiß mehr etwas über diese Bücher… Im Jahre 1657 wurde unter Papst Alexander VII. die sogenannte Urbinische Bibliothek aus Urbino in den Vatikan übertragen; es handelte sich um eine reichhaltige Sammlung von Renaissance-Handschriften (1767 Texte in Latein, 165 in Griechisch, 128 in Hebräisch und Arabisch).
Weiter. Im Jahre 1715 wurde von Papst Clemens XI. eine Expedition nach Syrien und Ägypten organisiert. In zwei Jahren von deren Tätigkeit in den Klöstern der nitrischen Wüste, in Kairo, Damaskus und im Libanon wurden etwa 150 wertvolle Manuskripte gesammelt (abgekauft/gestohlen), welche die Sammlung der Vatikanischen Bibliothek bereicherten.
Papst Clemens XIII. fügte die gesamte Sammlung der Gebrüder Assemani hinzu, die u.a. 202 syrisch-chaldäische, 180 arabische und 6 türkische Manuskripte umfasste. Im Jahr 1855 wurde der Bestand der Bibliothek durch die vom Grafen Chiconiara erworbene Büchersammlung und die 1445 Handschriften von Kardinal Angelo Mai, dem ehemaligen Oberkustos der Vatikanischen Bibliothek (1819-1854), erweitert. Und so weiter und so fort. (Quelle: Wikipedia).
Eine Vielzahl weiterer privater (und nicht ganz privater) Bibliotheken ging in die Schatzkammer des Vatikans ein. Alles, was auch nur den geringsten Wert hatte, wurde mitgenommen. Leider sind Geld und Einfluß dem Vatikan nicht zu nehmen. Diese gab es, gibt es und wird es geben.
Das oben Gesagte kann man mit folgenden Worten verallgemeinern: praktisch alle Informationen über unsere antike Vergangenheit, die nicht in Bibliotheksbränden und den Feuern der Inquisition verbrannt sind, werden heute in Rom aufbewahrt. Nicht alles ist zerstört worden. Aber lassen Sie sich nicht täuschen. Wir/ihr werden/t nie mehr wissen dürfen, als den Puppenspielern der Welt nützt. Ich übertreibe sicherlich ein wenig und hyperbolisiere die Fakten… Aber mein Gedankengang ist wohl verständlich.
Interessant: die Villa der Papyrusse, eine luxuriöse römische Landvilla, die zusammen mit dem Ort Herculaneum beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 unter einer Ascheschicht begraben wurde, wurde Ende der 1740er Jahre entdeckt. Die beeindruckendste Entdeckung der Villa ist die einzigartige Privatbibliothek (die einzige erhaltene Bibliothek aus der Antike), bestehend aus 1800 Papyrusrollen mit Texten in griechischer Sprache, die in Körben gestapelt waren. Die Schriftrollen (jener Teil, der entziffert wurde) enthalten hauptsächlich die Schriften von Philodemus, aber auch von Caecilius Statius, Chrysippus, Colotus von Lampsacus, Epikur und seinen Schülern Lucretius, Metrodorus von Lampsacus und Polystratus. (Quelle: Wikipedia). Die Schriftrollen werden derzeit mit Hilfe von multizonalen Bildaufnahmen erforscht, aber der Inhalt von etwa der Hälfte der Schriftrollen bleibt immernoch verborgen…
6. Die Zensur: eine Erfindung der Kirche?
Интересно: Вилла Папирусов — роскошная древнеримская загородная вилла , погребённая под слоем пепла вместе с Геркуланумом при извержении Визувия в 79 году, была открыта в конце 1740-х годов. Наиболее впечатляющим открытием виллы является уникальная частная библиотека (единственная сохранившаяся библиотека времён античности), состоящая из 1800 свитков папирусов с текстами на греческом, которые были сложены в корзинах. Свитки (та часть, которая расшифрована) содержат преимущественно сочинения Филодема, а также Цецилия Стация, Хрисиппа, Колота из Лампсака, Эпикура и его учеников Лукреция, Метродора из Лампсака, Полистрата. (Источник: Википедия). В настоящее время исследование свитков ведётся с помощью многозональной съёмки, но содержание около половины из них всё ещё остаётся сокрытым…
Oben wurde beschrieben, wie Kulturschätze und schriftliche Quellen zerstört und/oder absichtlich, zielgerichtet versteckt wurden. Gerade weil viele Bücher und Artefakte eine Gefahr für die etablierte römisch-katholische Mentalität und die pseudochristliche Ideologie darstellten, wurden sie gefürchtet und vernichtet. Der Zweck davon war, jedes Andersdenken zu verbieten, alle Werte und das Wissen der vorrömischen Zeit zu vergessen, den Geist der wedischen Kultur zu zerstören. Eine Verhinderung jeglichen Andersdenkens durch die totale Zensur! Die Zensur ist die Waffe der Lateiner. Das Verbrennen unpassender Bücher ist die primitivste Form der Zensur.
Und hier ist der Beweis dafür.
Es ist nicht mein Ziel, über alle Fälle von Bücherverbrennung zu berichten, die in den letzten zweitausend Jahren stattgefunden haben. Wichtig für uns ist der Trend, der darauf hinweist, dass antikes Wissen, Schriften und schriftliche Quellen entfernt und zerstört wurden.
Einer der „Initiatoren“ der Bücherverbrennung waren die Vertreter der ersten Ökumenischen Konzilien. So veranlasste Kaiser Konstantin im Jahr 321 die Verbrennung arianischer Bücher, die das Ökumenische Konzil für „ketzerisch“ erklärt hatte. Es ist bekannt, dass Nikons Anhänger Bücher und Ikonen der Altbräuchlichen verbrannten.
Im Jahr 1284 erscheint in der russischen Sammlung kirchlicher und weltlicher Gesetze, dem sogenannten „Steuermanns-Buch“, folgende Anweisung: Wenn jemand ketzerische Schriften behält und an ihre Wirkung glaubt, soll er und alle Ketzer verdammt sein, und diese Bücher sollen auf seinem Kopf verbrannt werden. (Quelle: azbyka.ru).
Von 1145 bis Mitte des 14. Jahrhunderts vernichtete die römisch-katholische Kirche die Gesellschaft der Katharer (ein anderer Name ist Albigenser), die eine andere Auffassung von Jesus und dem Christentum im Allgemeinen hatten. Zusammen mit den Katharern wurden auch ihre Bücher verbrannt. Im Jahr 1415 verbrannten sie den Tschechen Jan Hus und seine Bücher. In der Mitte des 15. Jahrhunderts werden die Bücher Martin Luthers verbrannt. Im Jahr 1600 werden Giordano Bruno und seine Bücher auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrannt.
Im Jahre 494 stellte Papst Gelasius die erste Liste verbotener Bücher auf. (hier und nachfolgend ist die Quelle: Lebedew A.P. „Die Geschichte der verbotenen Bücher im Westen. Der italienische Klerus in der Epoche des Mittelalters: Studien zur Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit.“ St. Petersburg. Oleg Abyshko Publishing House, 2005).
Im Jahr 1526 verhängte die Inquisition eine strenge Zensur, welche die Vernichtung aller „ketzerischen“ Bücher verlangte. Seit 1559 (unter Papst Paul IV.) wurde regelmäßig der Index verbotener Bücher veröffentlicht. Die Bibliotheken wurden anhand der Indizes gründlich durchsucht und überprüft… Die Scheiterhaufen loderten wieder. Und was nicht verbrannt wurde, wanderte in die Geheimfonds der Bibliotheken von Paris, des Vatikans und früher auch Konstantinopels.
Mit der Erfindung des Buchdrucks begann die kirchliche Obrigkeit, den Büchern verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken. Die Lateiner führen offiziell den Begriff der „Zensur“ ein! Papst Leo X. erlässt eine Bulle im Namen des Laterankonzils vom 3. Mai 1515. Darin hieß es unter anderem: „Von nun an und für alle Zeiten soll es niemand mehr wagen, in unserer Stadt oder in irgendeiner anderen Stadt ein Buch oder ein Werk zu drucken, wenn es nicht vorher in Rom von unserem Vikar oder Magister sacri Palatii und in anderen Städten vom Bischof oder einer vom Bischof beauftragten erfahrenen Person genehmigt worden ist. Wer diesem Befehl zuwiderhandelt, dessen Buch wird konfisziert und feierlich verbrannt, er wird mit einer Geldstrafe von 100 Dukaten und mit einem Jahr Druckverbot belegt und exkommuniziert; und wenn er darauf besteht, wird er von seinem Bischof oder unserem Vikar so streng bestraft, dass andere, die dieses Beispiel sehen, nicht wagen werden, dasselbe zu tun.“ Zensur und totale Kontrolle.
Der katholische Fanatiker, Jesuit und Schurke Diego de Landa verbrennt alle Bücher der Maya unter dem Vorwand, dass alles, was in ihnen geschrieben steht, eine teuflische Lüge und ein Vorurteil sei (nur 4 Maya-Manuskripte blieben erhalten). Ein anderer Jesuit, Schurke und Fanatiker, Juan de Zumarraga, tut dasgleiche mit den Büchern der Azteken. Zeugen berichten, dass auf dem Hauptplatz von Tlatelolco mehrere Tage und Nächte lang das Bücher-Feuer brannte. Glücklicherweise überstanden ein paar Dutzend Manuskripte die Zerstörung.
Nun sagen Sie mir, wer ist hier der Barbar, in jenem Verständnis und der Bedeutung, die uns die Lateiner zu dem Wort auferlegt haben? Erinnern Sie sich an das Kindersprichwort, das heute neues Leben gewonnen hat: „Wer andere so benennt, der heißt selbst so“!
Hier sind einige interessante Fakten aus dem Leben des „aufgeklärten“ Spätmittelalters am Beispiel von Holland. Im Jahr 1549 wurde gefordert, dass die Buchhändler des Landes innerhalb von acht Tagen alle ketzerischen Bücher herausgeben, und Privatpersonen diese selbst verbrennen sollten. Die Quellen jener Zeit sprechen von sehr häufigen und enormen Bücherverbrennungen, von deren Beschlagnahmung usw. In der gleichen Gesetzgebung finden wir folgende Definitionen: wenn ein Buch kirchliche Themen behandelt, muss es vorher geprüft und vom Bischof oder seinem Beauftragten genehmigt werden; alle anderen Bücher müssen eine königliche Genehmigung haben; wer diese Bestimmung nicht beachtet, dem soll auf dem Schafott mit einem heißen Eisen ein Zeichen in Form eines Kreuzes eingebrannt, oder ein Auge ausgestochen oder sein Arm abgehackt werden, je nachdem, was der Richter anordnet. (Anmerkung des Autors: Und diese Menschen drängen uns heute ihre Mentalität und ihre „Tugenden“ auf?…)
In der gleichen Gesetzgebung gab es auch solche Festlegungen: Buchlager mussten mindestens zweimal im Jahr kontrolliert werden; aus dem Ausland versandte Buchpakete durften nur in Anwesenheit von Beamten geöffnet werden. Niemand konnte ohne Erlaubnis eine Druckerei eröffnen oder mit dem Verkauf von Büchern beginnen. Zensur. Die Drucker mussten schwören, dass sie nichts ohne Genehmigung drucken würden. Außer den Buchhändlern, die eine Erlaubnis erhalten hatten, hatte niemand das Recht, Bücher zu verkaufen, auch wenn es sich um Gebetbücher, Sammlungen von Kirchenliedern und Kalender handelte, weder an der Kirchentür noch an anderen Orten. Im Jahr 1526 wurde der Buchhändler Franz Birkmann in Antwerpen wegen des Verkaufs des sechsten Bandes der Johannes-Chrysostomus-Übersetzung von Ecolampadius vom Markgrafen inhaftiert.
Wer der Ketzerei für schuldig befunden wurde, und als solcher galt auch derjenige, der ein verbotenes Buch besaß oder las, konnte sich beim ersten Mal vor den schweren Strafen retten, indem er der Verirrung abschwor; wollte er das aber nicht tun, wurden Männer enthauptet und ihre Köpfe auf den Schandpfahl gesetzt, und Frauen wurden lebendig begraben; wurde jemand einmal bei der Ketzerei ertappt und schwor dem Irrtum ab, und wurde dann wieder der Ketzerei für schuldig befunden, wurde er lebendig verbrannt. (Quelle: Lebedev A. P. „Die Geschichte der verbotenen Bücher im Westen. Der italienische Klerus in einer der Epochen des Mittelalters: Studien zur Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit“ – St. Petersburg. Verlag Oleg Abyshko, 2005, S. 5-43).
О tempora, o mores!!!
Aber Bücher brannten auch im 19. und 20. Jahrhundert weiter im Feuer der Fanatiker, und sie schwelen weiter im 21. Jahrhundert. Aus all dem müssen wir für uns die Hauptsache ableiten – „Handschriften brennen„!!! Schriftliche Quellen werden vernichtet, damit sie, Gott bewahre, nicht die Geheimnisse der Existenz einer anderen entwickelten Zivilisation in den Ländern ganz Europas enthüllen. Wenn ich mir gedanklich vorstelle, wie viele erstaunliche, unbezahlbare Schätze des Wissens und der Schrift in den von kriminellen Puppenspielern und religiösen Fanatikern organisierten Feuern verbrannt worden sind, laufen mir Schauer des Entsetzens über den Rücken und mein Herz verkrampft sich vor Groll…
Anmerkung: „Jemand“ nahm die „Landkarte“ der Geschichte und zerschnitt sie in kleine Stücke. Einige der Schnipsel versteckte er unter dem Teppich und den Rest verteilte er im Zimmer. Einige Stücke sind hinter das Sofa gefallen, einige sind mit dem Kinderspielzeug vermischt, aber die meisten Stücke liegen durcheinander auf dem Boden. Unsere Aufgabe ist es, das Versteckte zu finden, Ordnung im Zimmer zu machen und das Puzzle zu einem Ganzen zusammenzufügen. Wir müssen aus den verstreuten, aber authentischen Informationen ein echtes Puzzle der Geschichte zusammensetzen. Dazu müssen wir lernen, zwischen den Zeilen zu lesen, das richtige Wissen aus Archivquellen zu extrahieren, Fremdsprachen zu lernen, um unsere eigene, slawische Kultur und Geschichte verteidigen zu können. Wir haben die Verpflichtung, aus diesen Rätseln die echte „Landkarte“ der Welt zusammenzustellen.