Am Wochenende hat die Benzinpreisrally noch mal einen Schub bekommen. An der Autobahn konnte man Tankstellen sehen, an denen alle Kraftstoffsorten mehr als 2 Euro je Liter kosten. Im Durchschnitt wurden die höchsten Spritpreise aller Zeiten erreicht.
Ein ungewöhnliches Bild haben am Wochenende die Anzeigetafeln mancher Tankstellen in Deutschland geboten: Es gab Tafeln, auf denen jetzt alle Kraftstoffsorten mehr als 2 Euro je Liter kosteten. Diesel für 2,009 Euro je Liter, Super E10 für 2,039 Euro je Liter und die Eigenmarken der Konzerne sogar für gut 2,20 Euro oder 2,30 Euro je Liter.
Offenkundig hat der Benzinpreisanstieg noch mal einen Schub bekommen. Bereits am Freitag war der Rohölpreis weiter gestiegen, unter anderem der Ukraine-Konflikt hatte zuletzt für eine höhere Risikoprämie gesorgt. Die Rohölsorte Brent notiert mittlerweile bei knapp 94 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Liter).
Analysten der Investmentbank Goldman Sachs erwarten aber einen weiteren Anstieg bis auf 105 Dollar je Barrel. Die DZ Bank hält sogar 120 Dollar je Barrel für möglich, sollte die Ukraine-Krise sich verschärfen.
Unterstützung für den Ölpreis kommt aktuell sowohl von einem knappen Angebot als auch einer soliden Nachfrage. Die Ölstaaten hatten zuletzt eine weitere Erhöhung der Ölförderung über die Pläne hinaus abgelehnt. In Deutschland hatte auch der gestiegene CO2-Preis auf Kraftstoffe die Preise für Benzin und Diesel zuletzt etwas verteuert.
Im Durchschnitt erreichten sowohl Diesel als auch Super E10 am Sonntag neue historische Höchststände. Nach Zahlen des Internetportals Clever Tanken kostete ein Liter Super E10 im Schnitt in Deutschland 1,734 Euro je Liter und damit so viel wie noch nie. Der Preis für einen Liter Diesel erreichte ein neues Allzeithoch von 1,663 Euro je Liter. Bereits der Januar war ein Monat der Benzinpreisrekorde gewesen.
Heizöl verteuerte sich ebenfalls. Nach Angaben des Internetportals Heizoel24, an das 500 Ölhändler ihre Preise melden, wurde immerhin ein neues Zehn-Jahres-Hoch von 94,92 Euro je 100 Liter bei der Abnahme von 3000 Litern erreicht. Oftmals war es in anderen Jahren so, dass im Januar und Februar Heizöl eher günstig gewesen war, wenn sich die meisten Haushalte mit Öl eingedeckt haben und noch nicht wieder nachbestellen.