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MILITÄRPUTSCH IM SUDANPremierminister gestürzt, Ausnahmezustand ausgerufen

MILITÄRPUTSCH IM SUDANPremierminister gestürzt, Ausnahmezustand ausgerufen
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Nach wochenlangen Spannungen zwischen dem Militär und der zivilen Übergangsregierung haben im Sudan Bewaffnete mehrere führende Regierungsmitglieder festgenommen – darunter Premierminister Abdalla Hamdok (65)!

Die Armee putscht sich an die Macht: Am Montagmittag verkündete General Abdel Fattah al-Burhan (61) in einer Fernsehansprache die Auflösung der Übergangsregierung und rief den Ausnahmezustand aus.

Hamdok habe sich zuvor geweigert, den „Putsch“ der Soldaten zu unterstützen, teilte das Informationsministerium mit. „Nachdem er sich geweigert hatte, den Putsch zu unterstützen, wurde Premierminister Abdalla Hamdok von einer Armeeeinheit festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht“, hieß es. Die Festnahmen hätten in den Häusern der Regierungsvertreter stattgefunden.

Festgenommen: Sudans Ministerprsident Abdalla Hamdok (65)
Festgenommen: Sudans Ministerprsident Abdalla Hamdok (65)

Nach Angaben der britischen Organisation Netblocks, die weltweit Internetsperren dokumentiert, sind seit den frühen Morgenstunden das Internet, das Mobilfunknetz und Teile des Festnetzes gestört.

Das Staatsfernsehen begann nach den Festnahmen mit der Ausstrahlung patriotischer Lieder. Der Gewerkschaftsdachverband Association of Professionals rief auf Twitter angesichts eines „Staatsstreichs“ auf, „heftigen Widerstand“ zu leisten.

Menschen gehen auf die Straße

Mittlerweile sind Zehntausende Demonstranten auf den Straßen der sudanesischen Hauptstadt Khartum (rund 640 000 Einwohner) – ihnen gegenüber stehen Militärfahrzeuge und bewaffnete Soldaten.

„Im Zusammenhang mit innenpolitischen Unruhen wurden in Khartum weiträumig Brücken- und Straßensperren errichtet, sowohl durch das Militär als auch im Rahmen von Demonstrationen“, erklärte das Ministerium in einem aktuellen Reisehinweis. „Bleiben Sie an einem sicheren Ort“ und „meiden Sie Menschenansammlungen“.

Schussfeuer ist zu hören: Bewaffnete Soldaten auf den Straßen von Khartum
Schussfeuer ist zu hören: Bewaffnete Soldaten auf den Straßen von KhartumFoto:

Doch: Die Protestler trotzten den Barrikaden der Sicherheitskräfte und begaben sich in Richtung auf das Militärhauptquartier. Das berichtete ein dpa-Reporter vor Ort am Montag. In der Hauptstadt war regelmäßiges Schussfeuer zu hören.

Massendemonstration auf der 60. Straße in der sudanesischen Hauptstadt Khartum
Massendemonstration auf der 60. Straße in der sudanesischen Hauptstadt KhartumFoto:

Mit brennenden Reifen und Ziegelsteinen blockieren die Sudanesen die Straßen.

Brennende Reifen und gestapelte Ziegelsteine – im Sudan demonstrieren die Menschen gegen die Festnahme von Regierungsvertretern
Brennende Reifen und gestapelte Ziegelsteine – im Sudan demonstrieren die Menschen gegen die Festnahme von Regierungsvertretern

Nach Regierungsangaben war es bereits am 21. September zu einem Putschversuch gekommen. Seither hat sich die politische Lage im Sudan weiter zugespitzt. Seit Wochen gibt es immer wieder Proteste. Demonstranten verlangten den Rückzug des Militärs aus der Regierung und demokratische Reformen.

Heiko Maas verurteilt Putschversuch

Der Sudan wurde fast 30 Jahre lang von Omar al-Baschir (77) regiert. Der Langzeit-Machthaber wurde im April 2019 durch monatelange Massenproteste und einen Militärputsch aus dem Amt getrieben. Daraufhin einigten sich das Militär und die zivile Opposition auf eine gemeinsame Übergangsregierung, die den Weg zu Wahlen ebnen soll.

Seitdem befindet sich das Land in einer fragilen Übergangsphase, die 2023 mit der Einsetzung einer zivilen Regierung enden sollte. Eine hohe Inflation (212 Prozent im September), wirtschaftliche Schwierigkeiten und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Lage.

▶ Auch UN-Generalsekretär António Guterres (72) verurteilte den Militärputsch. Am Montagnachmittag schrieb er auf Twitter: „Premierminister Hamduk und alle anderen Beamten müssen sofort freigelassen werden.“ Der hart erkämpfte politische Prozess in dem ostafrikanischen Land müsse geschützt werden. „Die UN werden dem sudanesischen Volk weiterhin zur Seite stehen.“

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