Seit dem NSA-Skandal suchen immer mehr Menschen nach einer sicheren Suchmaschine. Der Internetdienst Qwant will genau das bieten. Das Versprechen: „Wir sammeln absolut keine persönlichen Daten“.
Die französische Suchmaschine Qwant will mit einem Fokus auf den Schutz der Privatsphäre Nutzer in Deutschland gewinnen. „Wir versuchen, Ihnen so viel Privatsphäre und Sicherheit wie möglich zu geben“, sagte Qwant-Mitgründer Eric Léandri am Dienstag bei der Vorstellung des Unternehmens in Berlin. „Wir sammeln absolut keine persönlichen Daten.“
Qwant setze lediglich einen Cookie für die jeweilige Sitzung, speichere Informationen zum Nutzerverhalten aber nicht dauerhaft. Die Suchergebnisse sind für alle Nutzer gleich und nicht personalisiert wie etwa bei Google. Qwants Ergebnisseite ist in mehrere Spalten aufgeteilt, in denen Informationen von Nachrichtenseiten, Wikipedia oder aus Online-Netzwerken wie Facebook und Twitter gesammelt sind.
Auch andere Anbieter locken mit dem Versprechen, anonym zu surfen
Mit dem Versprechen anonym zu surfen wollen auch andere Anbieter Nutzer zu sich locken. Sie rangieren zwar mit ihren Anfragen immer noch weit hinter dem Marktführer Google, der in Deutschland auf einen Marktanteil von 90 Prozent kommt. Doch verzeichnen datensparsamere Internetdienste seit den Enthüllungen von Edward Snowden deutliche Nutzerzuwächse.
Das bekannteste Beispiel ist wohl die amerikanische Suchmaschine Duckduckgo, die offensiv damit wirbt, dass sie keine Daten ihrer Nutzer sammelt – und sich damit selbst als Herausforderer von Google positioniert. Daneben gibt es noch Metager.de sowie das niederländische Unternehmen Surfboard Holding, zu dem die Suchmaschinen Ixquick.com und Startpage.com gehören. Sie verzichten darauf, die IP-Adresse von Internetnutzern zu erfassen, über die der Standort von Computern identifiziert werden kann. Und sie verwenden keine Cookies, mit denen Werbetreibende Nutzer markieren können, um ihnen auf der Reise durch das Internet zu folgen. Startpage bietet sogar dieselben Ergebnisse wie Google, ohne jedoch die Nutzerdaten mit dem Suchmaschinenkonzern zu teilen.
Qwant habe bisher 3,5 Millionen Euro von Investoren eingesammelt, sagte Mitgründer Jean Manuel Rozan. Geld verdient die Suchmaschine mit dem Verkauf von Software an Firmen und mit Werbelinks, bei denen Qwant einen Anteil erhält, wenn Nutzer etwas kaufen.