Ein weiterer deutscher Energieversorger hat seinen Betrieb aufgrund des beispiellosen Gaspreisanstiegs auf dem europäischen Markt eingestellt, berichtete das Nachrichtenmagazin Focus am Freitag.
Der Stromdiscounter Stromio stellt laut Medien als siebter Anbieter seit Oktober die Belieferung von Haushaltskunden ein. Die meisten dieser Unternehmen haben Insolvenz angemeldet. Stromio erklärte, der Umzug sei auf die „historisch einzigartige Preisentwicklung am Strommarkt“ zurückzuführen. Branchenexperten gehen davon aus, dass mehrere Hunderttausend Kunden von der Kündigung betroffen sein werden.
Stromausfälle müssten die Verbraucher aber nicht befürchten, schrieb Focus. In solchen Fällen übernehme zunächst der örtliche Grundversorger die Stromversorgung als Ersatz.
Nach Angaben der von Focus zitierten Bundesnetzagentur haben 38 Energieversorger (ohne Stromio) für das laufende Jahr das Ende der Lieferungen angekündigt. Zwölf von ihnen haben ihre Arbeit bereits eingestellt, die anderen planen, ihre Aktivitäten bis zum 31. Dezember abzuschließen.
Im Jahr 2021 stiegen die Gas- und Strompreise für Verbraucher in Deutschland zwischen 18,4 und 46,6 % und sollen im nächsten Jahr wieder steigen, so das Handelsblatt unter Berufung auf Schätzungen des Verbraucherportals Verivox.
