Das Ablenkungsmanöver ist gelungen: Während deutsche und europäische Spitzenpolitiker gegen Ungarns Gesetz zum Jugend- und Familienschutz mobil machten, blies das EU-Parlament selbst zum Angriff auf fundamentale Menschenrechte.
„Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!“ – Man fühlt sich unweigerlich erinnert an das garstige Männchen aus dem Märchen der Brüder Grimm, das es auf das Kind der Königin abgesehen hat, wenn man sich vor Augen führt, wie sicher sich die linksextremen Kinderverächter in der EU fühlen.
Mit einer geschickten Finte haben sie sich die Aufmerksamkeit der europäischen Bevölkerung vom Leib gehalten: Das Gefasel von europäischen Werten, die das ungarische Jugendschutzgesetz angeblich gefährde, das Theater um die Propaganda-Illumination der Münchner Allianz Arena anlässlich des EM-Spiels am 23. Juni 2021 – das alles lenkte wirksam ab von dem, was sich nur einen Tag später im Europäischen Parlament abspielte.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Auf der einen Seite ein völlig legitimes und sogar im Sinne einer familienfreundlichen staatlichen Grundausrichtung wünschenswertes Gesetz, das sexuelle Abweichungen von der Norm dorthin zurückverbannt, wo sie hingehören: in den Bereich dessen, was ein Staat tolerieren, aber nicht aktiv fördern sollte; auf der anderen Seite ein unerhörter Angriff auf das Recht jedes Menschen auf Leben, auf körperliche Unversehrtheit, auf seine unantastbare Würde.
Kinder in Gefahr
Nein, diesmal geht es nicht um Covid-19 und ums Impfen, sondern um etwas viel Grundlegenderes: Weil die EU zur neuen Norm erklären und bereits Kinderseelen damit infizieren will, was im klaren Widerspruch zu christlich-abendländischer Tradition und gesundem Menschenverstand steht, huldigen die Apostel einer neuen heidnischen Moral, allen voran die als Verteidigungsministerin krachend gescheiterte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dem Regenbogenkult und besitzen die Unverfrorenheit, ihren absurden Protest gegen Ungarns vorbildliche Schutzmaßnahmen mit sogenannten europäischen Werten zu begründen.
Es reicht ein Blick in einige Kita-Handreichungen deutscher Behörden, um erahnen zu können, wie weit die verderbliche Regenbogenreligion es hierzulande bereits gebracht hat.
Dabei bedarf es doch in Anbetracht der Fälle Edathy und Metzelder, die nur die hauchdünne Spitze eines gewaltigen Eisbergs von pädokriminellen Perversionen darstellen, in Anbetracht von 30.000 Hinweisen auf Kindesmissbrauchsfälle, die die Ermittlungen zu den Straftaten von Münster, Lügde und Bergisch-Gladbach zutage förderten, und in Anbetracht von zwei Dritteln der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die gleichgeschlechtlich waren, keiner weiteren Erklärungen mehr: Der Schutz der europäischen Jugend vor abwegigen sexuellen Praktiken und krankhaften Monstrositäten ist das Gebot der Stunde!
Europas exzentrische Eliten haben indes Ende Juni gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Ihr Propagandafeldzug für die abwegige Regenbogen-Ideologie unter dem Deckmantel des Schutzes vermeintlich europäischer Werte war die ideale Tarnkappe, um ihren eigenen Anschlag auf genau diese Werte vor der Öffentlichkeit zu verbergen.
Anschlag auf das Lebensrecht
„Eine linksgrüne Mehrheit im EU-Parlament hat dafür gesorgt, dass der Anschlag auf das Lebensrecht und die Menschenwürde jetzt offizielle EU-Richtlinie ist“, schimpfte Sven von Storch, Wortführer der Initiative Familien-Schutz. Seine Empörung richtet sich gegen die Annahme des sogenannten Matic-Berichts am Tag nach dem Länderspiel Deutschland–Ungarn durch das EU-Parlament.
„Die Mehrheit der EU-Abgeordneten sprach sich damit für Abtreibung als ‚Menschenrecht‘ und für Gender- und LGBT-Indoktrination in Schulen aus“, erklärte Hedwig von Beverfoerde von der Lebensrechtsbewegung Demo für alle, die den Berliner Marsch für das Leben am 18. September unterstützt. „Diese Entscheidung ist ein weiterer Tiefpunkt in einer langen Reihe entsprechender Abstimmungen im EU-Parlament“, das damit freilich nur den Ideologien folge, die sich bereits in vielen Staaten durchgesetzt hätten. Von Beverfoerde, die den EU-Abgeordneten immer sehr genau auf die Finger schaut, fasst zusammen:
„378 Abgeordnete stimmten für den Bericht, 255 dagegen und 42 enthielten sich. Wie zu erwarten, stimmten Sozialdemokraten, Grüne und Linke fast geschlossen für den Bericht. Das hätte allerdings nicht gereicht: Eine Mehrheit erlangte der Bericht nur durch die Stimmen fast aller Liberaler und von 36 Christdemokraten.“
Kein „Recht auf Abtreibung“
Um diesen Anschlag auf die Grundwerte freiheitlich geprägter Länder in seiner Schwere genau ermessen zu können, muss man wissen, wie deutsches Recht das Leben im Mutterleib definiert, nämlich als etwas, dem Menschenwürde nicht aberkannt werden darf.
Ein „Recht auf Abtreibung“, so der Lebensrechtsexperte Georg Dietlein in Human Rights Talk, kennt „unsere Werteordnung“ nicht. Aber kennt sie nicht im Sinne von Art. 2 GG „die Freiheit, alles tun und lassen zu können, was ich will“? Dietlein:„Ja, aber auch diese Freiheit hat ihre Schranken – nämlich immer dann, wenn ich Rechte anderer verletze.“
Ungeborene Kinder sind kein Eigentum der Mutter. „Dass das deutsche Strafrecht die Tötung eines Kindes vor dem Einsetzen der Geburtswehen unter bestimmten Voraussetzungen straflos (wenn auch weiterhin rechtswidrig!) stellt, ist eine absolute Ausnahme von dem Grundrecht des bereits existenten (und nicht nur ‚werdenden‘) Menschen auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Es ist eine absolute Ausnahme und kein Recht.“ So weit die 1993 durch das Bundesverfassungsgericht bestätigte Rechtslage in Deutschland.
Doch wie schon bei dem windigen Wiederaufbaupaket mit der Augenwischer-Bezeichnung „Next Generation EU“, für das alle Staaten haften, den Eurobonds durch die Hintertür, wird die Gemeinschaft nun auch bei der Frage nach der Menschenwürde nicht zum Hüter, sondern zum Zerstörer dessen, was sie sich ursprünglich zum Ziel gesetzt hat.
Verrat am christlichen Ethos
Im EU-Parlament kämpfen Feministen und Egalitaristen seit Jahren für ein „Menschenrecht“ auf Lebensvernichtung. Und selbst in dem Land, das etwa 100.000 geistesschwache und gebrechliche Personen als „unwertes Leben“ einem Tötungsprogramm zuwies, scheint das weder Politik noch Medien zu stören – der Regenbogenflagge sei Dank. Sie erfüllt eine ähnliche Funktion wie die Hakenkreuzfahne bei NS-Aufmärschen. Auch damals lenkte politisch opportune Propaganda erfolgreich von einer universellen Zerstörungsagenda ab.
In der Verbindung mit der aggressiven Rassentheorie schwarzer Aktivisten, die die weiße Vorherrschaft weltweit brechen soll (Critical Race Theory) und die sich in Gestalt von Antirassismus-Maßnahmen ebenfalls bereits über ganz Europa ergießt, ist ein explosives Gemisch entstanden: Ein nicht enden wollender Strom von Angehörigen vitaler Großfamilien aus südlichen Kontinenten stößt auf westliche Gesellschaften, in denen dekadente Weiße ihre eigenen Kinder töten. Europa hat gleichsam einen Selbstzerstörungsmechanismus in Gang gesetzt, dessen Countdown schon seit einiger Zeit läuft.
Tausend Jahre wird auch das Reich, das in den Nachkriegsjahren aus den Trümmern von Hitlers Allmachtsfantasien erstand, sicher nicht halten. Symptomatisch für den drohenden Untergang ist die Abkehr von der christlichen Tradition Europas, an deren Stelle ein neues Heidentum der Beliebigkeit getreten ist, das nun auch die CDU/CSU voll erfasst hat. „Ganze zwei Mal kommt das Wort ‚christlich‘ in der 140 Seiten starken Wahlbroschüre vor“, beklagt Sven von Storch mit Blick auf deren Bundestagswahlkampf und folgert:
„Im Jahr 2021 scheinen Christen für die Union endgültig nicht mehr zu existieren.“
Demo für alle bestätigt den Befund: Obwohl die deutschen Abgeordneten der Christdemokraten und Christsozialen nicht für den Matic-Bericht insgesamt stimmten, kann auch ihnen ein Verrat am christlichen Ethos bescheinigt werden.
Entlarvendes Abstimmungsverhalten
Man muss nur wie Demo für alle und ihre Partnerorganisation Familienallianz Österreich das Abstimmungsverhalten zum Matić-Bericht etwas genauer unter die Lupe nehmen. Dann kommt ans Licht, was Skeptiker der Union ohnehin längst geahnt haben:
Die CDU/CSU-Europaabgeordneten stimmten bei der Beratung über die einzelnen Punkte des Berichts 44 von ihnen zu. Besonders problematisch findet Demo für alle, dass Abgeordnete der Union für die Punkte 13, 17, 18, 23, 26, 64, 73, A, AD und AH votierten, in denen der problematische Framing-Begriff „sexuelle und reproduktive Gesundheit“ vorkommt, eine Wortschöpfung aus dem linksextremen Milieu, die den Tatbestand der Lebensvernichtung im Mutterleib zu einer Frage der Frauengesundheit umdeutet. Ein derart kreativer Umgang mit Sprache lässt geradezu zwangsläufig an die Umlügefertigkeiten eines Joseph Goebbels denken. Der problematische Begriff findet sich beispielsweise in Punkt 17 der Berichts.
Nicht minder problematisch: Punkt 26, der Sexualerziehung „im Einklang mit den WHO-Standards (…) zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit“ für Kinder im Grundschulalter fordert. Was soll das praktisch heißen? Dass jetzt schon Achtjährige lernen sollen: Wenn beim Geschlechtsverkehr das passiert, was die Natur sich wünscht, kann dies als unerwünschte Nebenwirkung in einer Abtötungsklinik rückgängig gemacht werden wie die Wahl eines falschen Ministerpräsidenten? Und daraus soll ein vitales Europa entstehen?
Die Königin hatte gute Gründe dafür, ihr Kind unter keinen Umständen jemandem ausliefern zu wollen, der erkennbar so wenig Familiensinn hat wie Rumpelstilzchen. Sie wusste: Dem egomanischen Psychopathen ging es nur um sich selbst. Das Wohl des Kindes lag ihm nicht am Herzen. Am Ende verrät Rumpelstilzchen sich und ist entlarvt. Aus Wut darüber reißt der Bösewicht sich selbst in Stücke. Für die EU ist ein solches befreiendes Happy End leider nicht in Sicht.