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«Jeder logisch denkende Mensch lässt sich impfen»

«Jeder logisch denkende Mensch lässt sich impfen»
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Der in den USA lebende Hansjörg Wyss ist nicht nur einer der reichsten Schweizer. Er soll auch Joe Biden zum Wahlsieg verholfen haben. Im Interview räumt er mit Gerüchten auf und sagt, was er von den Parteien in der Schweiz hält.

Wer ist dieser Hansjörg Wyss (86)? In Amerika glaubt man, dass der Berner Multimilliardär massgeblichen Anteil am Wahlsieg von Joe Biden (78) hatte. Ein Schweizer als Strippenzieher der Weltmacht? Wyss äussert sich zu solchen Spekulationen nicht, gilt als Phantom. Blick hat er nun in seinem Wohnzimmer in Cambridge nahe der US-Grossstadt Boston virtuell empfangen. Es ist noch dunkel, als Wyss sich zum Gespräch einschaltet.

Die Pandemie hat sich im Frühherbst in den USA wieder zugespitzt. Wie ist die aktuelle Lage?
Hansjörg Wyss: 
Es hat sich etwas entspannt. Aber Anfang September war Corona erneut ausser Kontrolle. Im Süden kam es beinahe zur Katastrophe. An der Westküste und der nördlichen Ostküste sind die Impfraten gut, aber leider nicht im ländlichen Zentrum und Süden des Landes. So kommt es immer wieder zu Infektionswellen und einer Bettenknappheit in Spitälern. Es sind die konservativen Politiker in Amerika, die nicht verstehen wollen, wie gefährlich dieses Virus ist. Die grösste Kontroverse gibt es hier im Bildungswesen. In jeder einzelnen Schule zofft man sich, ob man die Kinder impfen soll oder nicht.WERBUNG

Sie gehören mit Ihren 86 Jahren zur Risikogruppe. Haben Sie Angst vor dem Virus?
Angst nicht, aber Respekt. Meine Frau und ich haben versucht, so normal zu leben wie möglich. Wir haben uns nie abgeschottet. Aber Sicherheitsmassnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und sich regelmässig testen zu lassen gehören seit Frühling 2020 einfach dazu. Zugegeben: Wir sind auch etwas verwöhnt und haben die Möglichkeit, mit meinem Flieger gefahrlos beispielsweise nach Kalifornien zu fliegen.

Sind Sie persönlich geimpft?
Natürlich! Jeder logisch denkende Mensch lässt sich impfen. Ich gehörte im Januar dank meines Alters zu den Ersten. Nun habe ich bereits die Booster-Impfung erhalten.

Erleben Sie in den USA eine ähnliche Kontroverse rund ums Impfen wie wir hier in der Schweiz?
Kommt darauf an, wo in Amerika. In den Nordoststaaten und Kalifornien ist das kein Thema. Und den Mitarbeitenden meiner Stiftung habe ich klipp und klar gesagt: Sind Sie nicht geimpft, verlieren Sie Ihren Job! Ich musste aber niemanden entlassen. Ich stelle halt auch nicht die Dümmsten an (lacht).

Was kann man den Impfunwilligen sagen, um Sie zu überzeugen?

Wer ist dieser Hansjörg Wyss (86)? In Amerika glaubt man, dass der Berner Multimilliardär massgeblichen Anteil am Wahlsieg von Joe Biden (78) hatte. Ein Schweizer als Strippenzieher der Weltmacht? Wyss äussert sich zu solchen Spekulationen nicht, gilt als Phantom. Blick hat er nun in seinem Wohnzimmer in Cambridge nahe der US-Grossstadt Boston virtuell empfangen. Es ist noch dunkel, als Wyss sich zum Gespräch einschaltet.

Die Pandemie hat sich im Frühherbst in den USA wieder zugespitzt. Wie ist die aktuelle Lage?
Hansjörg Wyss: 
Es hat sich etwas entspannt. Aber Anfang September war Corona erneut ausser Kontrolle. Im Süden kam es beinahe zur Katastrophe. An der Westküste und der nördlichen Ostküste sind die Impfraten gut, aber leider nicht im ländlichen Zentrum und Süden des Landes. So kommt es immer wieder zu Infektionswellen und einer Bettenknappheit in Spitälern. Es sind die konservativen Politiker in Amerika, die nicht verstehen wollen, wie gefährlich dieses Virus ist. Die grösste Kontroverse gibt es hier im Bildungswesen. In jeder einzelnen Schule zofft man sich, ob man die Kinder impfen soll oder nicht.WERBUNG

Sie gehören mit Ihren 86 Jahren zur Risikogruppe. Haben Sie Angst vor dem Virus?
Angst nicht, aber Respekt. Meine Frau und ich haben versucht, so normal zu leben wie möglich. Wir haben uns nie abgeschottet. Aber Sicherheitsmassnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und sich regelmässig testen zu lassen gehören seit Frühling 2020 einfach dazu. Zugegeben: Wir sind auch etwas verwöhnt und haben die Möglichkeit, mit meinem Flieger gefahrlos beispielsweise nach Kalifornien zu fliegen.

Sind Sie persönlich geimpft?
Natürlich! Jeder logisch denkende Mensch lässt sich impfen. Ich gehörte im Januar dank meines Alters zu den Ersten. Nun habe ich bereits die Booster-Impfung erhalten.

Erleben Sie in den USA eine ähnliche Kontroverse rund ums Impfen wie wir hier in der Schweiz?
Kommt darauf an, wo in Amerika. In den Nordoststaaten und Kalifornien ist das kein Thema. Und den Mitarbeitenden meiner Stiftung habe ich klipp und klar gesagt: Sind Sie nicht geimpft, verlieren Sie Ihren Job! Ich musste aber niemanden entlassen. Ich stelle halt auch nicht die Dümmsten an (lacht).

Was kann man den Impfunwilligen sagen, um Sie zu überzeugen?

Die Schweizer Wirtschaft steht trotz Pandemie vergleichsweise sehr gut da. Weshalb?
Wir sind in der Technologie und Bildung führend in der Welt. Die Schweiz hat die besten Primar- und Sekundarschulen und hervorragende Universitäten. Deshalb ist die Wirtschaft so robust. Aber warten Sie ab. Die Schweiz wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren in eine ganz schwierige Situation kommen.

Warum meinen Sie?
Weil wir keine normalen Beziehungen zur EU mehr haben werden. Der Bundesrat hätte niemals die Verhandlungen abbrechen sollen. Das kann ich nicht verstehen, so etwas macht man doch nicht. Man hätte weiter im Inland diskutieren können, ohne gleich die Türe zuzuknallen. Wir sind dank den bilateralen Abkommen de facto in der EU, aber mit deutlich mehr Freiheiten. Ich hoffe, dass wir bald wieder miteinander am Verhandlungstisch sitzen.

Was droht der Schweiz denn?
Wir werden wie Pakistan behandelt werden. Die Schweiz wird ignoriert, bleibt beim Forschungsprogramm Horizon 2027 aussen vor, sitzt nicht bei den wichtigen Diskussionen am Tisch. Das ist Gift für die hiesige Wirtschaft und wird unsere Innovationskraft, unsere Start-ups und unsere KMU, auf die wir stolz sind, klar negativ beeinflussen.

Was ist die grösste Herausforderung der Schweiz im 21. Jahrhundert?
Das Bevölkerungswachstum. Die Schweiz kann mit 11 Millionen Einwohnern nicht konkurrenzfähig sein. Das schöne und behütete Land, das wir alle kennen und lieben gelernt haben, werden wir noch schmerzlichst vermissen. Letztlich wird die Schweiz eine grössere Stadt sein.

Hansjörg Wyss voll auf SVP-Linie. Also müssen wir die Zuwanderung begrenzen?
Auf keinen Fall. Die Zuwanderung hat uns enorm geholfen, das ist Fakt. Es kommen immer wieder intelligente Leute in die Schweiz, die unserem Land viel bringen. Wissenschaftler, Büezer und so weiter. Die Schweiz ist keine Insel. Einfach die Zuwanderung zu stoppen, ist ein zu simpler Slogan. Das Bevölkerungswachstum ist ein globales Problem. Die Schweiz kann das nicht allein lösen.

Welche Partei wählen Sie in der Schweiz?
Die SVP mit Bestimmtheit nicht. Diese Partei ist eine grosse Gefahr für die Schweiz und hat nicht erkannt, dass wir in einer international vernetzten Welt leben. Der SVP ist es am wichtigsten, dass die Schweizer Fahnen in jedem Dörfchen wehen. Ansonsten sind alle Parteien akzeptabel. Manchmal machen die Sozialdemokraten gute Initiativen, dann wieder die Freisinnigen.

Keine Direktspenden. Aber Sie setzen sich mit Ihren wohltätigen Organisationen doch für die Anliegen der linken Demokraten ein, oder?
Wir unterstützen einzig unabhängige Organisationen, die sich politisch organisieren. Lobbying selber betreiben dürfen wir aber nicht, weil unsere Stiftungen steuerfrei sind.

Also indirektes Lobbying für Joe Biden und Co.
Ich halte mich an die geltenden Gesetze. Wir haben interne und externe Anwälte, die das stets überprüfen. Es ist halt so, dass die Ziele meiner Stiftungen tendenziell eher von den Demokraten geteilt werden als von den Republikanern.

Was macht Biden denn nun besser als Donald Trump?
Wir haben keinen Präsidenten mehr, der täglich zehn Mal lügt. Jeder, der gegen Trump war, wurde zerstört. Bei Biden hingegen kann man auch anderer Meinung sein, ohne dass man sofort entlassen wird. Es ist eine Normalität eingekehrt, die wir sehr vermisst haben und die guttut.

Normalität ist schön und gut. Aber was kann Biden denn konkret bewirken?
Nicht sonderlich viel. Das ist die unschöne Wahrheit. Ihm fehlt eine klare Mehrheit im Senat, um grosse Reformen durchzubringen. Das Infrastruktur-Paket war ein Erfolg, das er in Zusammenarbeit mit den Republikanern realisiert hat.

Sie gehören mit einem geschätzten Vermögen von 6 Milliarden Franken zu den reichsten Schweizern. Was wollen Sie mit all diesem Geld noch machen?
Gutes tun mit meiner Stiftung. Wir setzen uns weltweit für den Schutz der Landschaft ein. In Georgien haben wir zum Beispiel gerade ein Projekt bewilligt. Mit der Stiftung bauen wir dort sechs Nationalpärke – alles auf unsere Kosten. Wenn sie errichtet sind, teilen wir die Unterhaltskosten mit dem Staat. Aber man muss wissen: Eine Stiftung kann nichts allein vollbringen. Wir sind auf gute und verlässliche Partner angewiesen.

Sie haben sich im Jahr 2010 dem «Giving Pledge» von Warren Buffett und Bill Gates mit Hunderten anderen Milliardären angeschlossen und versprochen, die Hälfte Ihres Vermögens bis zu Ihrem Lebensende für philanthropische Zwecke zu spenden. Wie sieht die Zwischenbilanz aus?
Ich habe den «Giving Pledge» bereits erfüllt. Ein grosser Teil meines Vermögens ist in der Stiftung und steht nicht mehr unter meiner Kontrolle. Und wenn ich sterbe, fliesst praktisch mein gesamtes restliches Vermögen in die Stiftung.

Engagieren Sie sich auch in der Schweiz?
Ja, ich spende vielen kleineren Organisationen einen Batzen. Zum Beispiel dem Mutterverein Bern-West oder einer Gruppe im Kanton Baselland, die eine Schule in Nepal unterstützt. In Genf haben wir mit der EPFL und der Uni Genf ein Zentrum für Neuroengineering gegründet und unterstützten Start-ups in der Schweiz.

Warum spenden Sie überhaupt?
Weil ich keine Milliarden oder Millionen fürs alltägliche Leben brauche. Warum soll ich mit dem teuersten Rolls-Royce durch die Stadt fahren? Das leuchtet mir einfach nicht ein. Ich kaufe mir bald ein neues Auto – einen Toyota Prius. Das ist meiner Meinung nach das klimafreundlichste Fahrzeug, das es gibt. Eine gute Sache. Und günstig (lacht).

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