Das irakische Parlament hat Pläne angekündigt, das Schutzalter für Mädchen von 18 auf nur noch neun Jahre zu senken. Damit wäre die Vergewaltigung von Kindern im Land faktisch legalisiert.
„Das ist eine Katastrophe für Frauen“, sagte Raya Faiq, Koordinatorin einer Koalition von Gruppen, die sich gegen die Gesetzesänderung stellen und zu der auch einige irakische Abgeordnete gehören.
„Mein Mann und meine Familie sind gegen Kinderehen. Aber stellen Sie sich vor, meine Tochter heiratet und der Mann meiner Tochter möchte meine Enkelin als Kind verheiraten. Das neue Gesetz würde ihm das erlauben. Ich dürfte keinen Einspruch erheben. Dieses Gesetz legalisiert die Vergewaltigung von Kindern.“
Mit dem Pro-Pädophilie-Gesetz werden die Rechte der Frau wieder wie bei den Taliban beschnitten und die grassierende Pädophilie in der Gesellschaft gefördert.
Die Gesetzesänderung sieht nicht nur eine drastische Absenkung des gesetzlichen Heiratsalters vor, sondern nimmt Frauen auch das Recht auf Scheidung, Sorgerecht und Erbschaft.
Irakische Bürger protestierten auf den Straßen der Hauptstadt Bagdad und anderer Städte des Landes. Die Proteste führten zu Zusammenstößen mit der örtlichen Polizei.
Obwohl es seit den 1950er Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist, dass Frauen unter 18 Jahren heiraten dürfen, ergab eine Umfrage der UNICEF, dass 28 Prozent der Mädchen im Irak vor ihrem 18. Geburtstag heirateten.
Nadia Mahmood, Mitbegründerin der im Irak ansässigen Aman Women’s Alliance, sagte, die von Männern dominierte irakische Abgeordnete fühle sich durch eine Bewegung von Jugendorganisationen und Frauen bedroht.
„Nach den Massenprotesten der Jugend, die 2019 im Irak stattfanden, sahen diese politischen Akteure, dass die Rolle der Frauen in der Gesellschaft an Stärke gewonnen hatte“, heißt es in einem Bericht des Guardian. „Sie hatten das Gefühl, dass feministische, Gender- und Frauenorganisationen sowie zivilgesellschaftliche und aktivistische Bewegungen eine Bedrohung für ihre Macht und ihren Status darstellten … [und] begannen, sie einzuschränken und zu unterdrücken.“
25 weibliche Mitglieder der irakischen Regierung haben versucht, eine zweite Abstimmung über den Gesetzesentwurf zu verhindern. Doch ihrer Aussage nach sei dies aufgrund der starken Opposition ihrer Parlamentskollegen fast unmöglich geworden.
