Videoaufnahmen des ukrainischen Verteidigungsministeriums zeigen Aufnahmen zahlreicher Leichen, die im Kiewer Vorort Butscha am Straßenrand liegen. Einige von ihnen haben die Hände auf dem Rücken gefesselt. Laut Berichten westlicher Medien handelt es sich um mehr als ein Dutzend getöteter Personen. Westliche Politiker werfen bereits einstimmig Russland Kriegsverbrechen vor. Das russische Verteidigungsministerium nahm nun Stellung zu den Vorwürfen.
„Alle vom Kiewer Regime veröffentlichten Fotos und Videos, die von angeblichen ‚Verbrechen‘ russischer Soldaten in der Stadt Butscha in der Region Kiew zeugen, sind eine weitere Provokation“, hieß es in einer Erklärung. Das Ministerium wies darauf hin, dass zu dem Zeitpunkt, als die russischen Streitkräfte in dem Ort stationiert gewesen waren, kein einziger Anwohner Opfer von Gewalttaten wurde.
„Die Anwohner konnten sich frei in der Stadt bewegen und das Mobilfunknetz nutzen. Sie konnten den Ort in Richtung weißrussischer Grenze im Norden freizügig verlassen. Die russischen Soldaten hätten 452 Tonnen humanitäre Hilfe an die Zivilbevölkerung in der Region Kiew geliefert und verteilt. Gleichzeitig wurden die südlichen Außenbezirke der Stadt, einschließlich der Wohngebiete, rund um die Uhr von ukrainischen Truppen mit großkalibriger Artillerie, mit Panzern und Mehrfachraketenwerfern beschossen.“
Wichtig sei dabei vor allem die Tatsache, dass alle russischen Einheiten bereits am 30. März, dem Tag nach der Gesprächsrunde zwischen Russland und der Ukraine in der Türkei, vollständig aus Butscha abgezogen worden waren. Auch der Bürgermeister Anatoli Fjodoruk habe in seiner Videoansprache am 31. März keine erschossenen Einheimischen mit gefesselten Händen auf den Straßen gemeldet.
„Daher ist es nicht verwunderlich, dass alle sogenannten ‚Beweise für Verbrechen‘ in Butscha erst am 4. Tag auftauchten, als Beamte des ukrainischen Sicherheitsdienstes und Vertreter des ukrainischen Fernsehens in der Stadt eintrafen.“