Es erinnert an den Fall „Relotius“. Der deutsche Blogger und Journalist des linken Berliner Portals „Tagesspiegel“ Sebastian Leber (44) wurde an der Grenze zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina festgenommen – begleitet wurde er von einer Gruppe Migranten, die er mutmaßlich illegal über die Grenze bringen wollte, um später über deren Leid einen Artikel zu verfassen.Rene Rabeder21 November 2021 15:01
Gemeinsam mit sieben Migranten war Leber illegal über die Grenze gekommen. Der Versuch, sich seine eigene, “rührselige” Geschichte zu basteln, wurde von kroatischen Grenzpolizisten jedoch gestoppt.
Anklage wegen Schlepperei fallen gelassen – Berufung
Der Vorfall habe sich bereits am Freitag im Gemeindegebiet von Cetingrad nahe der Grenze zu Bosnien-Herzegowina ereignet. Das Stadtgericht in Karlovac verurteilte den Journalisten wegen illegalen Grenzübertritts zu einer Geldstrafe von 3600 Kuna (500 Euro). Die von der Grenzpolizei erhobene Anklage wegen Schlepperei ließ das Gericht fallen. Die Grenzpolizei kündigte Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil an.
UPDATE: Stellungnahme des Chefredakteurs
Update: Am späten Nachmittag meldete sich der Chefredakteur des “Tagesspiegel” , Lorenz Maroldt zu Wort: Leber sei als Reporter an der Grenze gewesen, die Vergleiche mit Relotius seien “absurd”. Zudem sei (wie dem eXXpress-Artikel zu entnehmen, Anm. d. Red) die Anklage wegen Schlepperei fallen gelassen worden.