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Hydra ist tot: Deutschland sperrt den grössten Darknet-Marktplatz der Welt

Hydra ist tot: Deutschland sperrt den grössten Darknet-Marktplatz der Welt
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Die Server des russischen Krypto- und Drogenmarktplatzes Hydra standen in Deutschland. Die Ermittler stellten sie sicher, gemeinsam mit Bitcoins im Wert von 23 Millionen Franken.

Hydra ist tot. Der grösste Darknet-Marktplatz der Welt, benannt nach dem unsterblichen Seemonster mit den nachwachsenden Köpfen, ist gesperrt. Wer die Seite besucht, sieht seit heute nur noch ein Banner mit drei Handschellen und der Nachricht: «Die Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagnahmt.»

Der Ermittlungserfolg geht auf das Konto der Beamten des deutschen Bundeskriminalamts und der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, welche zur Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gehört.

Die Server des «Hydra Market» standen in Deutschland. Die Ermittler stellten die Computer sicher und dabei auch 543 Bitcoins, umgerechnet ein Geldwert von ungefähr 23 Millionen Franken.

Web-Shop für Drogen, Daten und gefälschte Dokumente

Darknet-Marktplätze wie Hydra sind Seiten, die ähnlich aussehen wie herkömmliche Web-Shops. Doch sie sind nicht im offenen Internet erreichbar, sondern nur im sogenannten Darknet, über den Tor-Browser. Dieser verwischt die Spuren, die Computer beim normalen Surfen hinterlassen, indem alle Kommunikation über verschiedene, zufällig ausgewählte Server umgeleitet wird, und noch dazu verschlüsselt.

So können Nutzer anonym Waffen, Drogen, aber auch gehackte Informationen oder digitale kriminelle Dienstleistungen wie Hacking-Angriffe kaufen und verkaufen. Bezahlt wird mit Kryptowährungen. Weil solche Bezahlungen meist zwar nicht unter Klarnamen laufen, aber doch offen nachvollziehbar sind, bot die Plattform Hydra einen «Bitcoin Bank Mixer» an. Damit werden Herkunft und Richtung der Transaktionen verschleiert.

Das habe die Ermittlungen immens erschwert, schreiben die Strafverfolgungsbehörden. Und es könnte mit ein Grund dafür sein, dass Hydra für einen illegalen Marktplatz lange Zeit verlässlich erreichbar war. Die Plattform gibt es seit 2015. In sieben Jahren wurde sie zur umsatzstärksten im Darknet. 2020 sollen über sie 1,23 Milliarden Franken umgesetzt worden sein. Laut den Ermittlern waren 17 Millionen Kunden- und über 19 000 Verkäuferkonten registriert.

Behörden ermittelten über Monate mit grossem Aufwand

Noch im Oktober pries die Seite Dnstats, die über Darknet-Adressen informiert, den illegalen Marktplatz Hydra: «Der Nachteil ist, dass die Seite nur auf Russisch ist – es sind keine weiteren Sprachen verfügbar. Das wird zwar einen Grossteil der Darknet-Benutzer abschrecken, ist aber eigentlich eine gute Nachricht für Sie: Da Hydra hauptsächlich isoliert ist und nur von Russen genutzt wird, können Sie je nach Produkt möglicherweise günstigere Preise als anderswo finden.»

Damals liefen die Ermittlungen der deutschen Behörden bereits seit zwei Monaten. Sie wollen nicht preisgeben, woher der Anfangshinweis kam, dass deutsche Server für eine kriminelle Plattform genutzt würden. Bekannt ist, dass amerikanische Behörden an der Ermittlung beteiligt waren.

Nach den ersten Hinweisen sammelten die Ermittler Beweismaterial. Schliesslich war es genug für einen Beschluss des Amtsgerichts. Dieser zwang den Provider der Server-Infrastruktur, bei dem die Betreiber von Hydra Rechner angemietet hatten, dazu, den Ermittlern Zugang zu den Servern zu verschaffen.

Bitcoins für 23 Millionen Franken beschlagnahmt

Darauf waren Daten über Transaktionen und Nutzer – und Krypto-Wallets, in denen Bitcoins im Wert von 23 Millionen Franken abgelegt waren. Dieses Geld wurde gleich transferiert und ist der erste grosse Ermittlungserfolg. Die Betreiber und Administratoren der Plattform, also die Ziele der Ermittlung, sind immer noch unbekannt. Die Behörden hoffen, ihnen durch die Auswertung der Daten auf die Spur zu kommen.

Ausserdem werden sie die Bezüge nach Deutschland prüfen. Händler, die im grossen Stil Drogen aus dem Darknet beziehen und weiterverkaufen, könnten dadurch gefasst werden.

Marktplätze wie Hydra sind rasch wieder aufgesetzt. Für jeden, den die Strafverfolgung stoppt, entsteht ein neuer, der Name des Seeungeheuers ist also recht passend. Doch wenn es gelingt, so viel Geld zu konfiszieren wie bei dieser Aktion, ist es doch ein gelungener Schlag für die Behörden: Wenn den Händlern regelmässig Geld verlorengeht, wird ihr Geschäft unattraktiver.

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