Der GR-1 von Fourier Intelligence gehört zu den fortschrittlichsten humanoiden Robotern.
Das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie hat einen Plan vorgelegt, nach dem humanoide Roboter bis 2025 eine solche Reife erreicht haben sollen, dass sie in Massenproduktion hergestellt werden können. Diese Roboter würden „die Welt umgestalten“, ist sich das Ministerium sicher.
Fördermaßnahmen
Der Plan sieht vor, dass Talente entwickelt, Industriestandards festgelegt sowie neue Unternehmen in diesem Bereich gefördert und die internationale Zusammenarbeit vertieft wird. So soll es gelingen, den US-amerikanischen Vorsprung in humanoider Robotertechnik aufzuholen, wie sie etwa Tesla mit seinem Optimus Bot und Agility Robotics mit Digit haben.
Ein besonderer Schwerpunkt liege in der Entwicklung geschickter Roboterhände, -arme und -füße sowie auf Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) für die humanoiden Roboter. Damit sollen Durchbrüche vor allem in den Bereichen der Bewegungssteuerung und der Interaktion zwischen Mensch und Maschine erzielt werden, so das Papier.
Bis 2027 strebt China an, humanoide Roboter zu entwickeln, die denken, lernen und innovativ sein können. Bis dahin soll auch ein zuverlässiges, industrielles Lieferkettensystem geschaffen werden, das die Produktion unterstützt.
Das chinesische Ministerium geht davon aus, dass humanoide Roboter nach Computern, Smartphones und elektrisch betriebener Fahrzeuge „zu den bahnbrechenden Produkten gehören werden“. Als Einsatzgebiete für die Roboter sieht das Ministerium vor allem die industrielle Anwendung. Humanoide Roboter können sich in Arbeitsumgebungen bewegen, die für Menschen gemacht sind und dort kollaborativ eingesetzt werden, ohne Änderungen an der Arbeitsumgebung vornehmen zu müssen.
Besonders weit im Bereich humanoider Roboter ist das chinesische Unternehmen Fourier Intelligence, das den humanoiden Roboter GR-1 entwickelt hat. Der Roboter soll sich mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h fortbewegen und Lasten in Höhe von 50 kg tragen können. Das Unternehmen beabsichtigt, bis Ende 2023 mit der Massenproduktion zu beginnen. 2024 sollen dann mehrere Tausend Roboter gebaut und ausgeliefert werden.
US-Konkurrenz
In den USA gibt es ähnliche Bestrebungen, die aber eher privatwirtschaftlich getrieben sind. Das Robotikunternehmen Agility Robotics will noch 2023 in Oregon eine RoboFab eröffnen. Dort soll dann der menschenähnliche Roboter Digit in die Massenproduktion gehen. Geplant ist, dass im ersten Jahr mehrere Hundert dieser Roboter vom Band laufen, danach soll die Produktion auf bis zu 10.000 Roboter jährlich ausgeweitet werden. Digit befindet sich bereits in der Erprobung. So setzt etwa Amazon den humanoiden Roboter als Gehilfen für Recyclingarbeiten ein.
Noch etwas weiter von der Massenproduktion entfernt sind dagegen Teslas Optimus Bot, Figures humanoider Roboter Figure 01 sowie Phoenix von Sanctuary AI. Diese Roboter setzen technologisch jedoch noch einen drauf und sollen als Allzweckroboter im Endstadium hohen Ansprüchen genügen.