Die niederländische Regierung hat die Bürger aufgefordert, im Hinblick auf den Ausbruch des Dritten Weltkriegs in den kommenden Wochen Vorräte an Nahrungsmitteln, Wasser und lebensnotwendigen Gütern anzulegen.
Der niederländische Justiz- und Sicherheitsminister David van Weel sagte am Mittwoch, die Bürger müssten sich auch darauf einstellen, „ohne die Zentralregierung“ auszukommen.
Euronews.com berichtet: Der niederländische Justiz- und Sicherheitsminister David van Weel hat am Mittwoch allen Bürgern empfohlen, für den Fall einer Naturkatastrophe, eines Cyberangriffs oder eines Krieges einen 72-Stunden-Notfallkoffer zusammenzustellen.
Dies ist eine Aktualisierung der bestehenden Empfehlung, ein Set zu Hause zu haben, das mindestens 48 Stunden hält. Zu den Gegenständen, die den Bürgern empfohlen werden, gehören Bargeld, Konserven, Wasser und Batterien.
Diesen Rat gibt es schon seit Jahren, und eine aktuelle Studie des Forschungsunternehmens Ipsos I&O zeigt, dass ein Viertel der niederländischen Bevölkerung ein Notfallset besitzt. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2024, als nur 15 % der Niederländer eines besaßen.
Die Zahlen zeigen, dass die jüngsten Empfehlungen der niederländischen Regierung und des Roten Kreuzes Wirkung zeigen.
Nur 17 Prozent der Befragten gaben an, dass es nicht notwendig sei, ein Notfallset zu besitzen. Sie nannten Sicherheit, Stromausfälle und Überschwemmungen als Hauptgründe dafür.
Van Weel drängt jedoch auf ein stärkeres Bewusstsein für die Notwendigkeit dieser Maßnahmen und zieht dabei einen Vergleich mit der Denkweise während des Kalten Krieges. „Damals wussten wir, was zu tun war, sobald der Luftalarm losging“, sagte er der Lokalzeitung De Telegraaf und fügte hinzu, dass der Zivilschutz nach dem Fall der Berliner Mauer „demontiert“ worden sei und mit ihm „die gesamte Widerstandsfähigkeit der Zivilbevölkerung“.
Seine Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem sich die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel treffen, um angesichts der zunehmenden Unsicherheit über Europas Sicherheit im Zusammenhang mit der Entwicklung in der Ukraine über höhere Verteidigungsausgaben zu diskutieren. Van Weel sagte: „Das Engagement für die Widerstandsfähigkeit der Zivilbevölkerung muss jetzt in ganz Europa im gleichen Maße zunehmen.“
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hat einen Plan zur Lockerung der Haushaltsregeln vorgeschlagen, damit Länder, die dazu bereit sind, mehr für die Verteidigung ausgeben können. Ihr Vorschlag wird durch Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro untermauert, um vorrangige Militärausrüstung zu kaufen.
Der größte Teil der erhöhten Verteidigungsausgaben müsste aus den nationalen Haushalten finanziert werden – und das zu einer Zeit, da viele Länder bereits mit Schulden überlastet sind.
Der niederländische Minister verwies auch auf die Verwundbarkeit Europas, wenn es nicht auf die volle Unterstützung der USA zählen kann. Die Trump-Regierung kündigte diese Woche eine Aussetzung aller Hilfen für die Ukraine sowie des Informationsaustauschs an.
„Wir erkennen, dass sich die Welt drastisch verändert“, sagte van Weel im niederländischen Radio. Er fügte hinzu, dass sich die nationale Regierung im Falle eines „echten Konflikts“ vor allem auf den „Einsatz von Streitkräften und die Verteidigung unseres Landes“ konzentrieren könnte. In diesem Fall müsste die Bevölkerung in der Lage sein, „eine Zeit lang ohne die nationale Regierung auszukommen und dabei alles zu tun, was sie kann“.
Die niederländische Regierung wird detaillierte Informationen darüber veröffentlichen, welche Dinge sie den Bürgern empfiehlt, in ihrem Notfallset zu Hause mitzuführen.
Gleichzeitig, so van Weel, liefen Vorbereitungen zur Stärkung von fünf Sektoren: Nahrungsmittel und Wasser, Elektrizität, Gesundheitsversorgung, Infrastruktur sowie die Regierung selbst.
