Die Einführung der Umweltzonen (LEZ) ist einer der kontroversesten Aspekte der Amtszeit des Madrider Bürgermeisters Martínez Almeida. Obwohl diese Verordnung auf einer europäischen Richtlinie basiert, wird sie von jedem Stadtrat individuell umgesetzt. Im Falle von Almeida wurde sie so extrem durchgesetzt, dass mehr als eine Million Madrider innerhalb von nur vier Monaten ihre Fahrzeuge nicht mehr nutzen können.
Fahrzeuge, die mit versteuertem Geld erworben, jährlich mit Steuern wie der Kraftfahrzeugsteuer instand gehalten und durch die ITV-Inspektionen als verkehrstauglich zertifiziert wurden, dürfen ab dem nächsten Januar in der gesamten Gemeinde Madrid nicht mehr fahren.
Die Ausweitung der Umweltzonen beschränkt sich nicht nur auf Stadtteile nahe des Hauptstadtkerns, sondern erstreckt sich auch auf weiter entfernte Gebiete außerhalb des städtischen Raums, wie zum Beispiel Aravaca. Dieses Viertel, das mit der Stadt Pozuelo de Alarcón verschmilzt, bereitet Tausenden von Autofahrern Kopfschmerzen, die auf ihren Wegen innerhalb der Gemeinde Straßenabschnitte durchqueren müssen, die zu Aravaca gehören, was zu entsprechenden wirtschaftlichen Sanktionen führt.
Es handelt sich um eine zweifellos komplexe Situation, die über eine Million Madrider betrifft, die ab Januar mit ihren A-Label-Fahrzeugen nicht mehr aus ihren Garagen fahren können, um eine Reise anzutreten, da das Durchfahren der Stadt eine Geldstrafe von 200 Euro nach sich ziehen würde.
Angesichts dieser ernsten wirtschaftlichen und sozialen Lage, die Hunderttausende Fahrzeughalter dazu zwingt, ihre Fahrzeuge stillzulegen oder aus der Stadt zu entfernen, hat die Automobilvereinigung AEA den Bürgermeister von Madrid, Martínez Almeida, um ein mindestens zweijähriges Moratorium für das Zufahrts- und Fahrverbot in der Umweltzone Madrid ab dem 1. Januar gebeten. Dies würde bedeuten, dass zwei Drittel der Fahrzeuge der Madrider Flotte nicht mehr in der Hauptstadt fahren dürften.
Die AEA hat diesen Antrag nach Überprüfung des Ausmaßes des Problems gestellt, das Hunderttausende von Fahrzeughaltern ohne Umweltplakette in Madrid betreffen wird. Nach Schätzungen der Organisation, die die Interessen der Autofahrer vertritt, könnten mehr als eine Million Bürger betroffen sein, deren Fahrzeuge den Emissionsvorschriften entsprechen und die die Kfz-Steuer an die Stadtverwaltung von Madrid entrichten, was mehr als 30 Millionen Euro an Einnahmen entspricht.
In ihrer Eingabe an den Bürgermeister argumentiert die AEA, dass “die echte wirtschaftliche und soziale Tragweite dieses Verbots zum Zeitpunkt der Erstellung und Verabschiedung der Mobilitätsverordnung nicht absehbar war und somit die städtischen Verordnungen nicht dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit genügen, welches die Grundlage für rechtseinschränkende Verwaltungsakte bilden muss”.
Dies begründet sich darin, dass die Regelung nahezu 1,2 Millionen Einwohner Madrids und zwei Drittel der Fahrzeuge betrifft, die den Fahrzeugbestand bilden, deren wirtschaftlicher Wert sich auf über 5.200 Millionen Euro beläuft – basierend auf dem Durchschnittswert eines über 15 Jahre alten Autos, den die Bürger ohne Entschädigung oder angemessene Vergütung tragen müssten.
Des Weiteren wurde “der Verlust von etwa 32 Millionen Euro an Einnahmen für die städtischen Kassen durch IVTM nicht bedacht”, so die AEA in ihrer Petition. Denn selbst wenn die entsprechende Steuerverordnung unverändert bliebe, könnten keine Steuern auf Fahrzeuge erhoben werden, die nicht in Madrid fahren dürfen, auch wenn sie noch im Verkehrsregister eingetragen sind, wie in Artikel 6 des Gesetzes über die kommunalen Finanzen vorgesehen.
Daher hat die AEA dringend ein mindestens zweijähriges Moratorium für das Zufahrts- und Verkehrsverbot in der Umweltzone Madrid sowie eine Steuerbefreiung für Fahrzeuge, die im IVTM-Register der Stadt Madrid eingetragen sind und nicht für den Verkehr auf öffentlichen Straßen zugelassen sind, beim Stadtrat von Madrid beantragt. Dies betrifft den räumlichen Geltungsbereich der Umweltzone Madrid.
Um die Verwirrung unter Hunderttausenden von Autofahrern zu vermeiden, fordert sie zudem eine verstärkte und verbesserte Beschilderung der Zufahrtswege zu diesen Bereichen.
Die stellvertretende Bürgermeisterin von Madrid, Inma Sanz, hat jedoch im Namen des Stadtrats die Möglichkeit eines Moratoriums zurückgewiesen. Sie begründet dies damit, dass über hundert Millionen Euro in die Parksanierung investiert wurden und die Maßnahmen es ermöglicht haben, die von der EU geforderten Luftqualitätsstandards zu erfüllen.