Die Bundeswehr erhält für die Ausbildung der Bodenmannschaften Ausbildungsflugkörper für die Modulare Abstandswaffe (MAW) Taurus. Wie das Bundeswehr-Beschaffungsamt BAAINBw auf der europäischen Vergabeplattform Tenders Electronic Daily (TED) bekanntgegeben hat, wurde der Auftrag für ein enhanced Ground Training Missile (eGTM) des Waffensystems MAW TAURUS KEPD 350 an den Hersteller Taurus Systems vergeben.
Mit dem neuen Ausbildungsflugkörper kann der Beladevorgang vollständig geübt werden. Er entspricht in Form und Gewicht dem Gefechtsflugkörper und wird mit dem vorhandenen Bodengerät an der entsprechenden Waffenstation unter dem Flügel befestigt. Dies ging mit den vorhandenen Belade- und Betankungsdummies auch schon. Bei den neuen Ausbildungsflugkörper wird anschließend die elektrische Verbindung hergestellt und es werden Tests zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Waffe und Träger durchgeführt. Das eGTM simuliert das elektronische Verhalten des Taurus-Flugkörpers und die Kommunikation mit dem Trägerflugzeug. Damit können alle Tätigkeiten durchgeführt werden, die beim Beladen mit dem Gefechtsflugkörper vorgeschrieben sind.
Taurus gehört zur Kategorie der Marschflugkörper und wird von dem Joint Venture Taurus Systems (MBDA Deutschland und Saab Bofors Dynamics) produziert. Der 1,4 Tonnen schwere Flugkörper mit gut 100 kg Explosivstoff wird in Deutschland vom Tornado eingesetzt und fliegt mit Unterschall-Geschwindigkeit über 350 km weit.
Im Zeitraum 2005 bis 2010 hat die Bundeswehr 600 Taurus KEPD-350 für die Ausstattung der Tornado-Kampfflugzeuge erhalten. Mit dem Eurofighter haben zwar Trageversuche stattgefunden, eine Integration ist jedoch noch nicht erfolgt.