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Die Chronologie: Wie die USA rund um die Ukraine den dritten Weltkrieg riskieren

Die Chronologie: Wie die USA rund um die Ukraine den dritten Weltkrieg riskieren
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Westliche Medien stellen es so dar, als plane Russland einen Angriff auf die Ukraine und verschweigen gleichzeitig, wie die USA Öl ins Feuer gießen und die Lage bis hin zur Gefahr eines großen Krieges eskalieren. Das will ich hier anhand der Chronologie der letzten Tage aufzeigen.

von Anti-Spiegel19. Januar 2022 05:00 Uhr

Um zu verstehen, worum es bei der aktuelle Eskalation zwischen dem Westen uns Russland geht, müssen wir sechs Wochen zurückgehen. Anfang Dezember gab es ein Telefonat zwischen Putin und Biden, bei dem Putin Sicherheitsgarantien gefordert hat. Man einigte sich darauf, dass Russland seine Vorschläge zu Papier bringt, was Russland Mitte Dezember getan hat. Und nicht nur das, Russland hat sie sogar veröffentlicht, sodass sie der Weltöffentlichkeit bekannt sind, Sie können sie hier nachlesen.

Was Russland vorschlägt

Russland hat den USA und der NATO gegenseitige Sicherheitsgarantien vorgeschlagen, im Kern handelte es sich um folgende Forderungen:

  • Keine NATO-Militärmanöver nahe der russischen Grenze, keine russischen Militärmanöver nahe der Grenze zu NATO-Staaten
  • Keine Stationierung von atomwaffenfähigen Mittelstreckenraketen in Europa, also auch im europäischen Teil Russlands
  • Keine Stationierung von Atomwaffen außerhalb des eigenen Landes (was auch einen Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Europa bedeuten würde)
  • Keine Bomber so nahe an der Grenze des anderen patrouillieren lassen, dass ein Angriff möglich wäre
  • Keine Kriegsschiffe so dicht an die Grenze des anderen bringen, dass sie ihn mit Raketen angreifen könnten
  • Rückkehr zur NATO-Russland-Grundakte, die eine dauerhafte Stationierung von NATO-Truppen in Osteuropa verbietet

Die russischen Vorschläge wären ein echter Beitrag zur Sicherheit in Europa, denn wenn man Waffen von den Grenzen abzieht und vor allem auf die Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen verzichtet, dann verringert das die Gefahr eines Kriegs aus Versehen. Der Haken ist: Auch wenn alle Vorschläge Russlands auf Gegenseitigkeit beruhen, bedeuten sie in der Praxis, dass die USA ihre Atomwaffen aus Europa und der Türkei und ihre Truppen aus Osteuropa abziehen müssten, wo sie zum Beispiel gerade erst ihre sogenannte Raketenabwehr aufgebaut haben, die natürlich von US-Soldaten bedient wird.

Auf die russischen Vorschläge folgte ein gewisses Säbelrasseln von Seiten des Westens, das ich in einer Chronologie der Ereignisse von Mitte bis Ende Dezember zusammengefasst habe, Sie finden das hier.

Die Gespräche

Ab dem 10. Januar fanden dann in wenigen Tagen drei Gesprächsrunden zwischen dem Westen und Russland statt, die jedoch ergebnislos verlaufen sind. Schon beim ersten Treffen hat Russland den USA klar gemacht, dass es Russland ernst ist und dass die wichtigsten russischen Forderungen Garantien sind, dass die NATO nicht mehr erweitert wird, dass die US-Truppen aus Osteuropa abrücken und dass keine US-Raketen in Reichweite der russischen Grenzen stationiert werden, die Details können Sie hier nachlesen.

Dass die USA darauf nicht einzugehen bereit sind, war absehbar. Russland hat aber von Anfang an klar gemacht, dass es keinen Sinn darin sieht, die Gespräche fortzusetzen, wenn es keine Fortschritte in diesen Fragen gibt. Man kann Russland verstehen, denn die USA würden sicher auch sehr hart reagieren, wenn Russland seine Atomraketen und Soldaten auf Kuba und an der mexikanischen Grenze stationieren würde. Aber die USA haben noch nie Verständnis für die Sicherheitsbedenken anderer gehabt.

Die Gespräche sind daher zunächst ausgesetzt worden, die USA haben zugesagt, Russland in dieser Woche ihre schriftlichen Antworten auf die russischen Vorschläge zukommen zu lassen. Wenn die USA darin Gesprächsbereitschaft in den zentralen Fragen zeigen, stehen die Chancen für weitere Gespräche gut, ansonsten dürften die Gespräche beendet sein, zumal Russland für den Fall eine „militärtechnische“ Antwort angekündigt hat, um seine Sicherheit zu gewährleisten.

Desinformation in den westlichen Medien

Im Westen wurde die Rhetorik verschärft und im Spiegel und anderen Medien finden sich nun täglich jeweils mehrere Artikel, die vor einem russischen Einmarsch in der Ukraine warnen, anstatt über den Kern der Sache, nämlich die Gespräche der letzten Woche zu berichten. Die Menschen im Westen werden auf diese Weise von der Tatsache abgelenkt, dass es Russland – und nicht etwa der Westen – war, dass auf die Gespräche über gegenseitige Sicherheitsgarantien bestanden hat und dass der Westen sich in keinem Punkt bewegen wollte.

Stattdessen berichten die westlichen Medien nun jeden Tag, dass mal die EU, mal die NATO, mal die USA gesprächsbereit seien, Russland aber nicht reden wolle. Dass Russland sehr gerne reden würde, wenn es denn etwas zu besprechen gäbe, wird verschwiegen. Aber worüber soll Russland mit dem Westen reden, wenn der es ablehnt, über die Sicherheitsgarantien zu sprechen?

Kommen wir nun zur Chronologie der Ereignisse seit dem Ende der Gespräche.

14. Januar

Die letzten Gespräche waren kaum vorbei, da haben die USA gemeldet, sie hätten angeblich Hinweise darauf, dass Russland dabei sei, selbst Vorwände zu schaffen, also eine sogenannte False-Flag-Operation vorzubereiten, um einen Angriff auf die Ukraine zu beginnen. Das ist ein klassischer Fall, in dem die USA von sich auf andere schließen. Im Gegensatz zu den USA hat Russland in den letzten Jahrzehnten nie einen Kriegsgrund durch eine False-Flag-Operation geschaffen. Für die USA ist das hingegen das normale Vorgehen, oder wie war das mit dem Vorfall im Golf von Tonkin (dem Beginn des Vietnamkrieges), oder der Brutkastenlüge (dem Beginn des Golfkrieges von 1991), oder den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen (Beginn des letzten Golfkrieges), oder der CIA-Operation Timber Sycamore (Beginn des Syrienkrieges) und so weiter?

Dass es eher umgekehrt sein könnte, dass also die USA eine False-Flag-Operation vorbereiten, zeigte ein US-Medienbericht am gleichen Tag. Dort wurde nämlich gemeldet, dass die CIA in der Ukraine schon seit 2014 Paramilitärs für den Kampf gegen Russland ausbildet. Wie würden die USA wohl reagieren, wenn der russische Geheimdienst in Mexiko Paramilitärs für den Kampf gegen die USA ausbilden würde?

Die New York Times bestätigte die Berichte am gleichen Tag und teilte mit, dass die USA Russland im Falle eines Überfalls auf die Ukraine in einen Guerilla-Krieg verwickeln wollen. Die New York Times zitierte US-Admiral Stavridis unter anderem mit den Worten:

„Wenn es zu einem ukrainischen Aufstand kommt, muss Putin bewusst sein, dass wir, nachdem wir selbst zwei Jahrzehnte lang Aufstände bekämpft haben, wissen, wie man die Guerillas bewaffnet, ausbildet und versorgt. (…) Das Ausmaß der militärischen Unterstützung in der Ukraine würde unsere Bemühungen in Afghanistan gegen die Sowjetunion im Vergleich dazu mickrig aussehen lassen.“

15. Januar

Wie sehr die westlichen Medien die Hysterie über einen angeblich bevorstehenden russischen Angriff auf die Ukraine schüren, wurde daran deutlich, dass mehrere englischsprachige Medien bereits Meteorologen danach befragten, wann aufgrund der Wetterbedingungen mit einem russischen Angriff zu rechnen sei. Zur Erinnerung: Der russische Angriff auf die Ukraine wird vom Westen seit 2014 angekündigt, hat aber nie stattgefunden. Um die Hysterie zu erhöhen, wird nun der Eindruck erweckt, nur das Wetter halte Russland noch von einem Angriff ab.

Parallel dazu meldeten die USA und die NATO, sie seien bereit, ein weiteres Treffen mit Russland abzuhalten. Das produzierte im Westen die gewollten Schlagzeilen, Russland wolle nicht mit dem Westen reden. Aber weder die USA noch die NATO haben in ihrer Erklärung der Gesprächsbereitschaft mitgeteilt, worüber sie mit Russland reden wollen, stattdessen war die Rede von der „Fortsetzung der diplomatischen Bemühungen“ – es war ein reiner PR-Gag für die westliche Presse, zumal der Ball zu diesem Zeitpunkt bei den USA lag, die Russland eine schriftliche Antwort versprochen hatten.

Um die angebliche russische Gefahr sichtbar zu machen, hat Schweden, das noch nicht einmal NATO-Mitglied ist, zusätzliche Soldaten und Panzer auf die Insel Gotland gebracht, wo sie nun im Straßenbild patrouillieren. Das lieferte martialische Bilder für die Artikel über die „russische Gefahr“. Russland habe angeblich Pläne, die Insel Gotland wegen ihrer strategischen Lage in der Ostsee zu besetzen.

16. Januar

Auch die kleinen Nadelstiche dürfen nicht fehlen. Facebook hat den Account der russischen Verhandlungsdelegation am 14, Januar, dem letzten Verhandlungstag, gesperrt. Das teilte die Delegation am 16. Januar mit. Der Account wurde am 17. Januar wieder freigegeben, Facebook sprach später von einem Versehen.

Dass die Gesprächsangebote der USA und der NATO ein PR-Gag waren, zeigte sich an Äußerungen von NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der an diesem Tag sagte:

„Die NATO-Verbündeten können keine Kompromisse in Bezug auf das absolut zentrale Prinzip der europäischen und internationalen Sicherheit eingehen. Die Tatsache, dass jedes Land das Recht hat, seinen eigenen Weg zu wählen und selbst zu entscheiden, ob es einem Bündnis wie der NATO angehören will oder nicht, ist in der Tat ein zentraler Grundsatz. (…) Natürlich können wir uns auch nicht darauf einigen, dass wir keine NATO-Truppen in all den Ländern haben sollten, die der NATO seit 1997 beigetreten sind. Dies würde im Wesentlichen bedeuten, dass die Hälfte unserer Mitglieder nicht mehr durch NATO-Truppen geschützt werden könnte. Dann wären sie eine Art NATO-Mitglieder zweiter Klasse, und das werden wir niemals tun.“

Vor allem der zweite Teil der Erklärung ist ein Hohn, wenn man bedenkt, dass die NATO sich 1997 in der NATO-Russland-Grundakte zu genau dem verpflichtet hat, nämlich keine Truppen dauerhaft in den Neu-Mitgliedern der NATO zu stationieren. Der Vertrag besteht noch, die NATO bricht ihn seit vielen Jahren, aber Stoltenberg stellt das als ganz normal dar und ist nicht einmal bereit, mit Russland über den fortgesetzten Vertragsbruch durch die NATO zu sprechen.

17. Januar

Der kanadische Fernsehsender Global News meldete, dass Kanada wegen des angeblich drohenden russischen Angriffs Spezialeinheiten in die Ukraine entsandt hat. Das bestätigt russische Meldungen, denn schon lange meldet Russland, dass die NATO immer mehr Ausbilder und Spezialeinheiten in die Ukraine schickt, was nicht zuletzt einer der Gründe dafür war, dass Russland auf gegenseitige Sicherheitsgarantien und den Abzug der NATO-Truppen von der russischen Grenze besteht.

18. Januar

CNN meldete, dass CIA-Direktor Bill Burns letzte Woche in Kiew gewesen ist. CNN schreibt:

„Präsident Joe Biden hat erklärt, dass die Entsendung von US-Kampftruppen in die Ukraine zur Führung eines Krieges mit Russland vom Tisch ist. Doch Spezialeinheiten rotieren bereits in das Land hinein und wieder hinaus, um ukrainische Streitkräfte auszubilden, und ein hochrangiger Regierungsbeamter sagte, es sei möglich, dass andere Behörden, wahrscheinlich die CIA, Unterstützung leisten könnten. CIA-Direktor Bill Burns reiste letzte Woche nach Kiew, um sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky zu treffen und die Risiken für die Ukraine zu erörtern, so ein US-Offizieller.“

Auch hier also eine weitere Bestätigung der russischen Meldungen über die steigende Zahl von NATO-Einheiten in der Ukraine und auch eine Bestätigung der Meldungen, dass die USA die Ukraine in Techniken des Guerilla-Krieges gegen Russland ausbildet, zumal es immer wieder derartige Terroranschläge auf der Krim gibt. Man muss sich also nicht wundern, dass Russland im Dezember die Reißleine gezogen hat und seine Forderungen in den Gesprächen mit den USA und der NATO so ultimativ stellt.

Großbritannien hat der Ukraine Waffen geliefert, die Rede ist von Panzerabwehrwaffen und anderem Material. Drei Flugzeugladungen mit Waffen sind aus Großbritannien in die Ukraine geliefert worden.

Der russische Parlamentspräsident hat die NATO in einer Rede scharf kritisiert (und ich rate dazu, sehr aufmerksam zu lesen!):

„Kongressabgeordnete und das US-Außenministerium machen der ganzen Welt Angst vor einem angeblichen russischen Angriff. Es vollkommen offensichtlich, dass die USA damit ihre Expansion der NATO und die Verlegung ihrer Truppen an die russische Grenze verdecken wollen. Sie gehen nach dem üblichen Schema vor, das ist nichts Neues. Zuerst erfinden sie ein Feindbild, dann bekämpfen sie den Feind heldenhaft. So war es in Libyen, Irak, Afghanistan, Syrien und Jugoslawien – sie haben sich nichts Neues ausgedacht. Das alles kann man als Informationskampagne zur Verlegung der NATO in die Ukraine einstufen. Ihre Berater und Ausbilder sind schon dort und jetzt denken sie darüber nach, wie sie die Verlegung von Truppen in die Ukraine begründen können.
Mit anderen Worten: Die NATO okkupiert die Ukraine. Deshalb sind die Gespräche über die Sicherheitsgarantien so wichtig. Wir müssen alles tun, um den Frieden zu erhalten. Und das ist eine Frage des Friedens, denn wir können es nicht zulassen, dass die NATO ihre Truppen in die Ukraine schickt. Das ist eine Frage der Sicherheit unserer Bürger und der Bürger der europäischen Staaten.
Daher möchte ich noch einmal betonen: Die Maßnahmen, die der Präsident ergriffen hat, kamen nicht nur zur rechten Zeit, es gibt auch keine andere Möglichkeit, wenn wir eine schreckliche Tragödie verhindern wollen. Die Welt steht so nah an einer solchen Tragödie, wie nie zuvor.
Deshalb ist es unsere Aufgabe, verehrte Kollegen, diese Information allen Parlamenten zukommen zu lassen, damit sie sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Russland hat Mittel, um zu antworten. Aber es ist klar, welche Folgen das haben wird.“

Davon, wie nahe die US-Politik Europa und die Welt bereits an einen Krieg geführt hat, erfahren deutsche Medienkonsumenten jedoch nichts. Der Spiegel erzählte seinen Leser stattdessen mal wieder, dass die NATO Russland Gespräche anbietet. Natürlich hat der Spiegel dabei nicht erwähnt, dass die NATO in den Kernfragen nicht zu Zugeständnissen bereit ist und dass die Gespräche daher überflüssig sind, denn was nützen Gespräche, die von vornherein zum Scheitern verurteilt sind?

Sind die Europäer Selbstmörder?

Man muss die Bedenken der Russen nicht teilen, aber die Frage, ob die Ukraine einen dritten Weltkrieg wert ist, sollte man sich in den Hauptstädten des Westens – und vor allem Europas – langsam stellen. Russland scheint im Falle eines massiven Einrückens von NATO-Verbänden in die Ukraine zu allem bereit zu sein, wozu tut der Westen das? Zumal die USA klar sagen, dass sie wegen der Ukraine keinen Krieg mit Russland wollen, was bedeutet, dass die NATO im Kriegsfalle im Eiltempo aus der Ukraine abrücken wird.

Die Antwort dürfte auf der Hand liegen: Die USA wollen Russland in einen neuen und teuren Stellvertreterkrieg direkt an der russischen Grenze und mitten in Europa verwickeln. Das ist weder im russischen, noch im europäischen Interesse – von der Ukraine gar nicht zu reden.

Warum wacht in Europa kein führender Politiker auf und stellt sich dem Wahnsinn der USA entgegen?

In meinem Buch „Abhängig beschäftigt – Wie Deutschlands führende Politiker im Interesse der wirklich Mächtigen handeln“ habe ich mich sehr intensiv mit weiteren Themen rund um die komplexen Zusammenhänge der gesteuertern Politik im Westen und deren brisanten Verstrickungen mit einer ganzen Reihe von Organisationen beschäftigt und dabei einiges zu Tage gefördert.

Medizinskandal Alterung

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